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Bierimpressionen aus Russland

Ist Russland, weltweit in erster Linie für absolute Wodka-Kompetenz bekannt, im Begriff, sich zu einem Bierland zu entwickeln, das sich Bierexperten und Händler in den nächsten Jahren auf ihre Agenda setzen und dessen Entwicklung sie verfolgen sollten? Dieser Frage ist eine 30-köpfige, international besetzte Expertenjury im Rahmen des erstmals in Russland stattfindenden Bierwettbewerbs ROSGLAVPIVO jüngst nachgegangen.

Der Verband „Barley, Malt and Beer Union“ vertritt seit 2010 die Interessen kleiner und mittelständischer Brauereien, die aktuell einen Marktanteil von 30 Prozent innehaben. 2010, als die Bierbewegung neu in Schwung kam, haben inhabergeführte Brauereien gerade mal sechs Prozent des inländischen Marktes für sich verbuchen können, berichtet Alexander Mordovin, der der „Barley, Malt and Beer Union“ vorsitzt. Eine seiner jüngsten Errungenschaften auf dem Weg hin zu einer vielfältigen, russischen Bierlandschaft, geprägt von charaktervollen Bieren und einer neuen Bierkultur, macht ihn besonders stolz. Seit Januar dieses Jahres ist es verboten, Bier wie bisher gern gemacht in 5-Liter-PET-Flaschen in den Verkehr zu bringen. Aktuell kann Bier nur noch in maximal 1,5-Liter-PET-Flaschen auf den Markt geworfen werden. Die Brauereien achten zunehmend auf die Verpackung und den Auftritt in der Öffentlichkeit. Der Bierwettbewerb ROSGLAVPIVO ist eine weitere Initiative des Verbands. „Vor 30 Jahren haben wir in Russland sehr hochwertige Biere produziert und diese zu schätzen gewusst, denn Russen trinken sehr gerne Bier. Danach hat sich aufgrund der politischen Situation das Blatt jedoch gewendet und die Bierqualität und -vielfalt sind der Massenproduktion zum Opfer gefallen. Unser Ziel ist es, an unsere frühere Kompetenz und Qualität anzuknüpfen. Mit dem Wettbewerb stellen wir uns in Russland erstmals einer internationalen unabhängigen Jury und sind sehr gespannt auf das Urteil der Juroren“, legt Alexander Mordovin die Hintergründe dar und wird in allen Punkten vom stellvertretenden Landwirtschaftsminister Jewgenij Gromyko bestätigt.

Unterstützt in der Organisation des Bierwettbewerbs wurde der russische Verband vom Verband der Privaten Brauereien Deutschlands. Er ist in Anlehnung an die Regularien des etablierten Wettbewerbs European Beer Star entwickelt worden. Die ausschließlich aus Russland stammenden Biere wurden in 23 Kategorien eingereicht und konnten in vielen Punkten mit Bierspezialitäten aus anderen Ländern mithalten. Russland bewegt sich in jedem Fall in die richtige Richtung, und die Braumeister von dort werden von sich hören lassen.

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Fotos: Markus Raupach, Deutsche BierAkademie


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