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21.07.2020: Gutes Bauchgefühl – Die Bedeutung der Darmgesundheit im Alltag und beim Sport

21.07.2020: Gutes Bauchgefühl – Die Bedeutung der Darmgesundheit im Alltag und beim Sport
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Jetzt online verfügbar: Yakult-Fachwebinare zum Thema Darmgesundheit

Seit jeher setzt Yakult seine Expertise in der Wissenschaft ein, um dem Hauptanliegen seines Gründers Dr. Minoru Shirota gerecht zu werden: die Gesundheit aller Menschen auf der Welt zu verbessern. In diesem Sinne bot die Wissenschaftsabteilung von Yakult Mitte diesen Jahres Ernährungsfachkräften und Medizinern die Teilnahme an einem zweiteiligen Webinar zum Thema Darmgesundheit an. Zwei ausgewiesene Expertinnen gaben spannende Einblicke in ihre praktische Arbeit und beleuchteten die Bedeutung der Darmgesundheit im Alltag und beim Sport. Die beiden Vorträge sind ab sofort online abrufbar unter: https://scienceforhealth.de/yakult-seminar/.

Der Darm in Topform
Einleitend führte Frau Dr. oec. troph. Maike Groeneveld, Diplom-Oecotrophologin und Ernährungsberaterin mit eigener Praxis in Bonn, die Teilnehmenden in ihrem Vortrag „Der Darm in Topform: Wie wir Beschwerden vorbeugen und die Mikrobiota optimieren“ durch die einzelnen Stationen des Verdauungstraktes. Sie gab einen Überblick über die anatomischen Beschaffenheiten und physiologischen Funktionen der einzelnen Organe und verflocht diese mit hilfreichen Tipps für die Patientenberatung. Ihr Credo lautete: „Viele Darmbeschwerden lassen sich vermeiden, wenn wir verdauungsphysiologische Prinzipien bei der Gestaltung der Mahlzeiten berücksichtigen.“ Weiterhin erläuterte sie, dass der Darm das größte Immunorgan des Körpers ist, da hier 80% der aktiven Immunzellen lokalisiert sind. „Der Darmmikrobiota kommt bei der Immunabwehr eine entscheidende Rolle zu. Sie bildet unter anderem eine wichtige Barriere gegen pathogene Keime, die z.B. über die Nahrung aufgenommen werden.“ Neueste Forschungsergebnisse deuteten darauf hin, dass die Bakteriengemeinschaft auch auf Gehirn- und Stoffwechselprozesse Einfluss nehme und damit zum allgemeinen Gesundheitszustand beitrage. Entscheidend seien ihre Zusammensetzung und metabolische Aktivität, so Groeneveld, denn die Mikrobiota sei ein offenes Ökosystem mit einer hohen Variabilität, das sensibel auf Einflüsse von außen reagiere. „Je höher die Anzahl und je größer die Vielfalt der angesiedelten Bakterien ist, desto höher ist ihre Anpassungsfähigkeit und damit der ‚Gesundheitszustand‘ der Mikrobiota“, sagte Groeneveld. „Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass alles, was wir essen und trinken, die Beschaffenheit der Darmmikrobiota beeinflusst.“ Aber wie setzt sich eine optimale Ernährung für eine gesunde Mikrobiota zusammen? „Anhand neuerer Forschungsergebnisse zeigt sich immer deutlicher, dass die Förderung einer gesunden Mikrobiota ein vorrangiges Ziel der Ernährungsberatung sein sollte“, riet Frau Dr. Groeneveld.
Ihre Ernährungsempfehlungen zur Förderung einer optimalen Mikrobiota lauteten:

  1. Durch den täglichen Verzehr von fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Probiotika oder Kefir „protektive“ Bakterien zuführen.
  2. Ballaststoffe sind essenziell für eine reichhaltige Mikrobiota, daher gehören in jede Mahlzeit Gemüse, Obst, Kartoffeln und/oder Vollkornprodukte.
  3. Bei der Gemüse- und Obstauswahl lautet die Devise „Je bunter, desto besser.“ Denn buntes Gemüse und Obst sowie Gewürze und Kräuter enthalten wichtige Pflanzenfarbstoffe, die wiederum die protektiven Bakterien fördern.

Gut verdaut ist halb gewonnen
Sportliche Aktivitäten kurbeln die Darmbewegung an und beeinflussen die Verdauung grundsätzlich positiv. Dennoch sind gastrointestinale Beschwerden beim Ausdauersport häufig, wie Frau Dr. Osterkamp-Baerens, Diplom-Oecotrophologin und Ernährungsberaterin am Olympiastützpunkt Bayern in München, zu Anfang ihres Seminarteils „Gut verdaut ist halb gewonnen: Bauchbeschwerden von sportlich Aktiven richtig einordnen und beraten“ aufzeigte. Betroffen seien Profis und Freizeitsportler gleichermaßen, egal, in welchem Trainingszustand sie sich befinden.
Hauptfaktoren von gastrointestinalen Problemen lassen sich grob in drei Bereiche unterteilen. Physiologische Faktoren, wie die deutlich verminderte Durchblutung des Darms während intensiver Belastungen, mechanische, wie die dauerhafte „Quetschung“ des Magen-Darm-Traktes durch die Sitzposition bei langen Radrennen, und die Ernährung vor, während und nach der Belastung. „Die Zahl an Freizeitsportlern, die auch an Ausdauerwettkämpfen teilnimmt, wächst stetig. Damit werden sie zu einer wichtigen Personengruppe in der Ernährungsberatung, mit sehr speziellen Ernährungsfragen“, verdeutlichte Frau Dr. Osterkamp-Baerens die Relevanz dieser besonderen Zielgruppe. „Eine der zentralen Fragen, die alle Trainierenden umtreiben, lautet: Was kann ich vor dem Training essen, das mich leistungsfähig macht, aber meinen Magen-Darm-Trakt nicht belastet?“ erläuterte Frau Dr. Osterkamp-Baerens weiter und empfahl: „Je näher die Mahlzeit an der Belastung, desto höher sollte ihre Magenentleerungsrate sein.“ Günstig seien daher Mahlzeiten mit einem niedrigen Fett- und Eiweißgehalt sowie einer eher feinen Konsistenz. Warme und gekochte Lebensmittel würden vor Belastungen in der Regel besser vertragen als kalte bzw. rohe.
Viele Alltagsprobleme im gastrointestinalen Bereich von Ausdauersportlern entstünden aufgrund physiologisch ungünstiger Ernährung. Durch den sportbedingt oft recht hohen Energiebedarf würden die Mahlzeiten manchmal zum Beispiel „unphysiologisch“ groß oder /und die Ballaststoffzufuhr erreiche sehr hohe Mengen. Zudem würden die Trainingszeiten oft einen ungünstigen Mahlzeitenrhythmus bewirken. „Daher ist es wichtig, die belastungsinduzierten Veränderungen im Gastrointestinaltrakt im Auge zu haben und bei der Gestaltung der Ernährung zu berücksichtigen“, erklärte Frau Dr. Osterkamp-Baerens.
Bei Sportlern mit gastro-intestinalen Beschwerden empfahl sie eine systematische Vorgehensweise bei der Ernährungsberatung:

  1. Den Mahlzeitenrhythmus überprüfen: Bei Energieumsätzen über 2500 kcal empfiehlt sich eine Umstellung auf vier Mahlzeiten pro Tag.
  2. Die Ballaststoffzufuhr überprüfen und ggf. ballaststoffärmere Ernährung testen.
  3. Eine moderatere Protein- und Fettzufuhr v.a. bei der letzten Mahlzeit vor dem Training und Start einführen.
  4. Die Getränkeaufnahme prüfen, um eine Dehydrierung als fördernden Faktor für gastrointestinale Probleme auszuschließen.
  5. Getränke in Belastungssituation bezüglich der Kohlenhydratmenge, -konzentration und -Arten überprüfen.
  6. Bei einer Low-Carb-Alltagsernährung rechtzeitig mit „Train the Gut“-Maßnahmen vor dem Wettkampf beginnen und die Rennverpflegung im Training testen (inkl. Produkttests).

Für ein gutes Bauchgefühl
Ein „gutes Bauchgefühl“ ist von zentraler Bedeutung für die Lebensqualität und Gesundheit. Die neue Yakult-Broschüre für Verbraucher und Patienten gewährt Einblicke in das wohl am meisten unterschätzte menschliche Organ: den Darm. Sie beschreibt die Aufgaben und Funktionen der einzelnen Verdauungsorgane, bietet Wissenswertes und Kurioses rund um die faszinierende Mikrobiota, räumt mit Toilettengeheimnissen und Tabus auf und gibt praktische Tipps, wie jeder Einzelne sein Bauchgefühl positiv beeinflussen kann. Die Broschüre ist in Kooperation mit dem Patientenforum für MAGen-DArm-Erkrankungen (MAGDA) und dem Olympiastützpunkt (OSP) Bayern entstanden.
Fachkräfte können die Broschüre für ihre Patienten kostenlos bestellen oder herunterladen unter: https://scienceforhealth.de/fachinformationen/.


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