Als leidenschaftliche Kommunikationsexperten liegt es uns im Blut: das richtige Kommunizieren. Wir beobachten, erörtern, brainstormen, sammeln Ideen, ziehen Schlüsse, beraten und erzählen die Geschichten unserer Kunden. Unser Jahresmotto für 2023 lautet daher „Fürsprecher“. In unserer monatlichen Branchentreff-Kolumne beleuchten wir verschiedene Aspekte rund um dieses Thema für euch. Heute: Biersommeliers als Fürsprecher für Bierkultur und -genuss.
Botschafter des guten (Bier)Geschmacks
Leidenschaft, Begeisterungsfähigkeit, Emotionen, Engagement, Neugier, Sprachgewandtheit, Fachwissen und sensorische Fähigkeiten, das sind die Eigenschaften, die Fachsommeliers mitbringen, um für ihr Nahrungs- oder Genussmittel zu werben und ihr Publikum zu begeistern. Ob Wein-, Bier-, Sake-, Gewürz-, Brot- oder Wassersommelier, um nur ein paar Fachrichtungen zu nennen, sie alle einen die Leidenschaft und das Brennen für ihr ausgewähltes Nahrungs- oder Genussmittel. Sie alle verstehen sich als Botschafter des guten Geschmacks und wollen daher auch andere an ihrem Wissen teilhaben lassen und zum perfekten Genuss verführen. Und es gibt viele Fachrichtungen, in denen sich Experten besonders gut auskennen. Von A wie Apfelweinsommelier über K wie Käsesommelier bis W wie Wassersommelier bietet sich den Verbrauchern eine schier grenzenlose und bunte Palette an Genussexperten, die keinerlei Wünsche offenlässt. Der Fokus heute und hier: Biersommeliers.
Wegebereiter und Initialzünder einer großen Bewegung
Sieht man mal von den (Wein-)Sommeliers, die es bereits seit mehreren Hundert Jahren gibt und die daher sicherlich weltweit zu den bekanntesten Fachsommeliers zählen, und dem Sakesommelier ab, der 2000 in UK erstmals ausgebildet wurde, gehören Biersommeliers zu den ersten Fachsommeliers, die sich gezielt mit einem Lebensmittel oder Getränk intensiver beschäftigen und als Botschafter für eben dieses fungieren. Wenn man von den Ursprüngen der Ausbildung zum Biersommelier berichtet, muss der Name eines Mannes fallen, der von Beginn an zu den Fürsprechern dieser Ausbildung gehörte. Er war und ist von der Wirkung und dem positiven Effekt solcher Fürsprecher für die öffentliche Wahrnehmung und das Image von Bier in der Gesellschaft überzeugt: Georg Schneider, der VI., von der Brauerei Schneider Weisse. Er ermutigte die geistigen Väter der Biersommelier-Ausbildung, Axel Kiesbye und Dr. Wolfgang Stempfl, ihre Idee in die Tat umzusetzen und ein entsprechendes Ausbildungskonzept zu entwickeln. Und er ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat als ersten Kurs seinen kompletten Außendienst schulen lassen. Das war 2005 und seitdem hat die Bewegung rasant Fahrt aufgenommen, wurde erweitert, ins Ausland exportiert und war auch Vorbild für andere Ausbildungsstätten, Bierenthusiasten zu Biersommeliers und Bierbotschaftern zu schulen.
Vom günstigen Massenprodukt zum gesellschaftstauglichen Genussmittel
Georg Schneider lag richtig mit seiner Weitsicht, denn fast zwei Jahrzehnte mit der Gründung des Biersommelierverbands und einer fest etablierten Weltmeisterschaft der Biersommeliers später, der regelmäßig nationale Entscheidungen in verschiedenen Ländern vorausgehen, zeigt sich eine reichhaltige Ernte. Ein Biersommelier hat nahezu schon den Stellenwert einer festen Position in Brauereien, Handel und der Gastronomie erreicht. Die Berichterstattung, die sich früher fast ausschließlich um negative Themen wie Bierpreiserhöhung, Erntemiseren und Komasaufen im Rahmen des Oktoberfests drehte, hat sich gewandelt hin zu einem modernen und spannenden Storytelling über die Bierkultur, die Macher an den Sudkesseln und das Aromenspiel und den Geschmack der Bierspezialitäten, gern auch in Kombination mit Lebensmitteln als sogenanntes Foodpairing.
Mit Können und Begeisterung am Werk
Biersommelier wird man, wenn man eine große Begeisterung und Leidenschaft für Bierspezialitäten, deren Herstellung und Genuss hegt. Um zum Ziel zu gelangen, gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, von der klassischen zweiwöchigen Ausbildung am Stück, über einen Mix aus Online- und Präsenzterminen bis hin zu einem mehrstufigen Vortasten über den Bierbotschafter oder Jung-Biersommelier, auf den dann der Biersommelier aufgesattelt werden kann. Nach der abgeschlossenen Ausbildung ist ein ständiges Trainieren der sensorischen Fähigkeiten und ein kontinuierliches Dazulernen angesagt. Ein Biersommelier verfügt neben theoretischen Grundlagen zur Bierkultur und -geschichte, zur Herstellung sowie neben der Kenntnis verschiedener Bierstile auch über praktisches Wissen zur Verkostung und Beurteilung der einzelnen Bierspezialitäten und ihrer Aromenprofile mittels Augen, Nase und Gaumen. Und nicht zu vergessen ist die Fähigkeit, eine ansprechende und qualitätssteigernde Präsentation konzipieren und umsetzen zu können. Wahre Fürsprecher für Bierspezialitäten eben.
Ihr wollt noch mehr über unser Jahresmotto Fürsprecher erfahren? Dann lest hier weiter, zum Beispiel über Ernährungsfürsprecher, die als Fachkräfte für eine gesunde und nachhaltige Ernährung agieren.