Im Food Report 2024 widmet sich Trendforscherin Hanni Rützler wie in jedem Jahr den aktuellen Food Trends. Die umfangreiche Food-Trend-Map verschafft einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und dient als wichtige Orientierungshilfe für die Food- und Beverage-Branche.
Neben den Food Trends 2024 werden wieder zwei Themenschwerpunkte genauer betrachtet. Zum einen geht es um die Zukunft der Bio-Branche: Nachdem der Markt für Bio-Lebensmittel an seine Grenzen zu stoßen scheint, ist nun die Frage, ob neue Technologien die einstige Erfolgsgeschichte wieder entfachen und fortführen können? Zum anderen stellt Hanni Rützler fest, dass sich unsere Esskultur immer weiter wandelt. Klimawandel, Moralisierung des Essens und pflanzenbasierte Ernährung sind nur ein paar Stichpunkte. Denn Innovationen im Food-Sektor und auch der Wandel in der Arbeitswelt beeinflussen unser Essen und unsere Esskultur.
Einen großen Teil ihres Food Reports widmet Hanni Rützler den Food-Trends 2024. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich nicht um statische Phänomene handelt, die nun beginnen und zu einem bestimmten Zeitpunkt enden. Vielmehr ist es ein kontinuierlicher Prozess: Während manche Trends stärker werden, rücken andere in den Hintergrund. Mit der Zeit werden sie klarer, beeinflussen sich gegenseitig oder entwickeln ihre eigene Dynamik.
Fünf Food Trends hat Hanni Rützler im Food Report 2024 näher beleuchtet:
- Plant-based Food und die daraus resultierenden Gegentrends
- Regionalität in ihren unterschiedlichen Facetten
- Weibliche Change Maker in der Food- und Beverage-Branche
- Circular Food gegen Lebensmittelverschwendung
- Regenerative Food als Schlüssel für ein gesundes Ökosystem
Food Trend 2024 #1: Plant-based Food, Vegourmets, Carneficionados und Real Omnivores
Plant-based Food hat sich längst als Trend etabliert. Vegane Ersatzprodukte nehmen weiter zu. Von Plant Steaks bis hin zu Thunfisch-Alternativen auf Basis von Meeresalgen ist alles dabei. Cultured Meat und Cultured Fish sieht Hanni Rützler als das nächste Level in der Lebensmittelproduktion an. Außerdem richtet die Trendforscherin ihr Augenmerk auf die Gegentrends, die als Reaktion darauf entstanden sind. Neue Fleischqualitäten, wie beispielsweise Fleisch von „alten Tieren“, und der bewusste Genuss von Fleisch finden sich in dem neuen Food Trend „Carneficionados“ wieder. Beispielsweise meiden „Carneficionados“ Fleisch aus industrieller Produktion und setzen auf Rückbesinnung. „Vegourmets“ halten sich von Plant-based Food fern. Ihnen geht es nicht darum, den Geschmack von Fleisch zu imitieren, sondern mit Gemüse, Obst und Co. neue Speisen zu kreieren.
Food Trend 2024 #2: Lokal, glokal, brutal und exotisch
Auch das Thema der Regionalität ist nicht neu, erfährt aber seit ein paar Jahren eine Zuspitzung und Ausdifferenzierung. Zum einen ist die Rede von einer „brutal lokalen“ Ausrichtung mancher Gastronomen, im Sinne von „Wild Food“ und dem radikalen Fokus auf Saisonalität. Zum anderen sieht Rützler auch in der lokalen Produktion von exotischen Tieren und Pflanzen eine Facette der Regionalität, die sogenannten Local Exotics. Weiterhin spielen verschiedene Adaptionen des Local Food als New Glocal – die Neuordnung des globalen Lebensmittelhandels – oder New Local – die Re-Interpretation des Herkunftskriteriums – eine entscheidende Rolle.
Food Trend 2024 #3: Female Connoisseurs
Im Food Report 2024 stellt Hanni Rützler fest, dass Frauen immer mehr die Food- und Beverage-Branche verändern, und hält diese Entwicklung als wichtigen Food Trend fest. Das Besondere: Die weiblichen Change Maker legen in ihrer Arbeit, und damit auch in der Unternehmenskultur, stärker ihren Fokus auf soziale und ökologische Kriterien. Zum Beispiel haben Frauen bei Bio längst die Führung übernommen und beeinflussen durch ihre Ideologien und Ideen die Gastronomie. Auch werden professionelle Küchen weiblicher, insbesondere wenn es um „gemüsefokussierte“ Küchen- und Restaurantkonzepte geht. Nachhaltigkeit spielt aber nicht nur bei Köchinnen eine Rolle, sondern auch bei innovativen Food-Start-ups. Vor allem Gründerinnen denken nachhaltiger als ihre männlichen Kollegen.
Food Trend 2024 #4: Von Re-use Food über Zero Waste bis Circular Food
Food Waste ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Denn ein Drittel der produzierten Lebensmittel wird in Deutschland vernichtet. Nun sollen nachhaltige Trendfusionen der Lebensmittelverschwendung Einhalt gebieten. Der Re-use Food Trend bezieht sich darauf, wie man in der Küche aus Resten noch tolle Gerichte kochen kann. Der Zero-Waste-Trend beinhaltet die gesamte Lebensmittelkette – angefangen von der Landwirtschaft bis hin zum Handel. Beim Trend „Circular Food“ geht es weniger um die Reduzierung oder Vermeidung von Abfällen, sondern um einen neuen Blick auf Lebensmittel. Bestandteile von Lebensmitteln, die keine Verwendung finden, wie Schalen, Kerne etc., werden in den biologischen Kreislauf zurückgeführt: als Tierfutter, zur Herstellung von Biogas oder verarbeitet zu neuen Lebensmitteln.
Food Trend 2024 #5: Regenerative Food
Beeinflusst durch die Klimakrise geht es bei diesem Food Trend nicht um das, was auf den Tellern landet (im Vergleich zu Plant-based Food oder der Planetary Health Diet), sondern auf welche Art und Weise die Lebensmittel produziert werden, welchen Einfluss die Landwirtschaft auf den Klimawandel hat, wie die Auswirkungen reduziert werden können und wie die Biodiversität gefördert werden kann. Der Ackerboden gilt sozusagen als Schlüssel für ein gesundes Ökosystem. Einige Anhaltspunkte sind organische Düngung, angepasste Fruchtfolge, Bodendeckung und Verwurzelung. Die Böden sollen die Regeneration bekommen, die sie benötigen.
Food Report 2024
Wer sich genauer mit den Food Trends 2024 auseinandersetzen möchte, findet im aktuellen Food Report weitere spannende Einblicke und ausführliche Beispiele.
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