Dieses Kochbuch ist streng genommen nicht ein Buch, sondern zwei. Das Prinzip ist simpel. Jedes Rezept besteht aus zwei Teilen, die in den zwei Büchern stehen. Eines für den Mann, das andere für die Frau. Gekocht wird dann gemeinsam und jeder stellt den Teil, der im eigenen Buch beschrieben ist, her und am Ende kommt ein gemeinsames Gericht dabei heraus. Die Aufgaben sind klar verteilt, ohne Streit und Diskussionen in der Küche.
Die Rezepte im Buch reichen von einfachen Alltagsgerichten bis zu aufwendigen Dinner-Menüs. Die Zutaten, die für die Gerichte gebraucht werden, stehen in beiden Büchern vollständig drin. Eingekauft wird also gemeinsam. Bei der Zubereitung sieht es dann anders aus. Hier stehen dann wirklich nur die Schritte beschrieben, die von der jeweiligen Person zu erledigen sind. Angerichtet und gegessen wird dann natürlich wieder gemeinsam. Vor allem für Paare, die sich in der Küche nie einig sind, ist das Kochbuch perfekt, denn die Jobs sind klar verteilt.
Die Frau macht den Salat, der Mann das Fleisch?
Ja, ein paar Klischees werden durch das Buch bedient. Das Kochbuch der Frau hat einen roten Einband, das des Mannes einen blauen. Bei der Aufgabenverteilung wurde jedoch schon darauf geachtet, dass die Jobs variieren und die klassischen Denkweisen, dass sich die Frau um die vegetarischen Beilagen kümmert und der Mann das Fleisch verarbeitet, nicht zum Tragen kommen. Natürlich könnte man noch kritisieren, dass das Buch nicht genderneutral ist, und gleichgeschlechtliche Paare nicht angesprochen werden. Die Autoren Annette Sandner und Michael Riedl, die selbst ein Paar sind, haben das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben. Damit wollen sie sicher niemanden ausschließen und auch zwei Freundinnen oder Vater und Tochter können perfekt mit diesem Buch gemeinsam kochen. Inzwischen gibt es von dem Buch auch eine „Gay Guy“-Edition von Sascha und Torsten Wett.
Persönliches Fazit
Wir haben das Buch geschenkt bekommen, da ich in der Küche dazu neige, alles an mich zu reißen. Gemeinsam kochen ist eine fast unmögliche Aufgabe in „meiner“ Küche. Da mein Freund aber auch gerne mal helfen möchte und Spaß am Kochen hat, ist das Buch für uns perfekt. Es zeigt vor allem mir die Grenzen auf, wo ich mich einmischen darf und welchen Job ich abgeben muss. Und siehe da, es macht Spaß, zusammen zu kochen, und das Essen wird genauso lecker, wenn ich nicht immer alles allein mache. Ein wenig absprechen muss man sich allerdings schon, damit jeder den Platz in der Küche hat, den er braucht und vor allem das Timing stimmt und man gleichzeitig mit den Teilstücken des Gerichtes fertig wird.
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