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Podcast aufnehmen leicht gemacht – 5 Tipps für Podcast-Einsteiger

Podcast aufnehmen für Einsteiger

Podcasts gehören zu den meistgenutzten Medien der heutigen Zeit und erfreuen sich großer Beliebtheit. Ihr wollt euren Senf dazugeben und selbst einen Podcast aufnehmen, habt euch aber noch nicht getraut? Im Folgenden erhaltet ihr fünf Tipps, die zum Einmaleins der Podcasterinnen und Podcaster gehören sollten!

1. Podcast aufnehmen – Der Ton macht die Musik

Die Tonqualität eines Podcasts ist das A&O, hiermit steht und fällt euer Projekt. Stellt euch einmal vor, ihr hört einen einstündigen Podcast und ihr versteht das Gesagte kaum oder es ist ein ständiges Grundrauschen im Hintergrund. Was passiert? Da das menschliche Gehör empfindlich ist, sind dauerhafte Störgeräusche anstrengend. Ihr schaltet weg. Der Podcast hat eine Hörerin bzw. einen Hörer verloren. Damit das bei euch nicht passiert, solltet ihr bei der Aufnahme auf Folgendes achten:

Die Grundausstattung – das Podcast-Mikrofon

Das Wichtigste zuerst: Zum Aufnehmen der Tonspur braucht ihr ein professionelles Mikrofon. Auf dem Markt gibt es Anbieterinnen und Anbieter zuhauf, die diverse Varianten in verschiedenen Preislagen anbieten. Hier müsst ihr euch etwas einlesen und herausfinden, welcher Mikrofon-Typ zu euch passt. Wir empfehlen für Einsteigerinnen und Einsteiger ein Großmembran Kondensatormikrofon mit USB-Anschluss. Falls ihr keinen festen Standort zum Aufnehmen habt und ihr tendenziell viel unterwegs seid, ist es sinnvoll, beim Kauf zusätzlich auf Größe und Gewicht des Mikros zu achten.

Der Aufnahmeort eures Podcasts

Im Optimalfall zeichnet ihr eure Tonspur immer am gleichen Ort auf, sodass die Tonqualität nicht schwankt. Das kann ein Tonstudio sein, ein Büro oder eine Wäschekammer. Wichtig ist hierbei, dass der Raum möglichst schallabsorbierend gestaltet ist.

Was bedeutet das? Ihr seid vielleicht schon einmal umgezogen, seid in der leeren Wohnung gestanden und habt festgestellt, dass es unglaublich hallt. Das möchten wir auf unserer Aufnahme logischerweise vermeiden, weshalb ein Raum mit schallabsorbierenden Elementen benötigt wird. Was sind schallabsorbierende Elemente? Einfach gesagt: Alles, das den Raum füllt. Das können große Möbelstücke wie Schränke und Kommoden sein, aber auch Textilien wie Teppiche, Decken und Kissen oder aber Akustikpaneele. Im Notfall hilft es, den Raum mit Tüchern und Bettlaken abzuhängen oder sogar Matratzen im Raum aufzustellen. Eine professionellere Variante ist, sich ein Soundshield zu Hilfe zu nehmen. Ein Soundshield kann als eine faltbare Schaumstoff-Wand verstanden werden, die um das Mikrofon herum aufgebaut wird. Das Soundshield hat die Funktion, den Schall so abzufangen, dass es sich positiv auf den Klang der Aufnahme auswirkt. Wie ein Mini-Tonstudio.

Die Podcast-Aufnahme – und Action!

Um einen Podcast zu erstellen, solltet ihr im ersten Schritt das Mikrofon in einem Abstand von max. 30 cm vor euch platzieren und anschließend mit dem Aufnahmegerät verbinden. Unsere Empfehlung ist in diesem Fall, das USB-Mikrofon mit eurem PC zu verbinden. Für eine Aufnahme der Tonspur existieren verschiedene Programme, die sowohl freiverkäuflich als auch kostenpflichtig im Internet zu Verfügung stehen. Die namhaften freiverkäuflichen Vertreter sind Audacity (Windows und Apple) und Garageband (Apple). Mit beiden Programmen kann man sowohl Aufnahmen tätigen als auch im Anschluss selbst bearbeiten (schneiden, Effekte, Intro, Outro einfügen etc.). Für beide Programme gibt es Tutorials, die man sich im Internet ansehen kann. Was zunächst einmal kompliziert wirkt, wird schnell zur Routine.

2. Ziel(gruppe) des Podcasts

Die Grundausrüstung steht, jetzt muss nur noch „Aufnahme“ gedrückt werden und es kann losgehen! – oder? Wenn ihr eure Hausaufgaben gemacht habt, dann ja!

Denn bevor ihr euer Podcastprojekt startet, solltet ihr euch darüber bewusst sein, welches Ziel es verfolgt und wen ihr damit ansprechen möchtet. Die sog. „Zielgruppe“ bzw. die Zielgruppenanalyse ist ein essenzielles Puzzlestück für den Erfolg eines Podcasts. Der Gedanke hinter dieser Strategie ist, die Gruppe, die ihr ansprechen möchtet, zu definieren, um somit einen auf sie zugeschnittenen Content zu kreieren. Wer sind eure Hörerinnen und Hörer? Wie alt sind sie? Welche soziodemografischen Merkmale besitzen sie? Welche Interessen verfolgen sie? – Diese und viele andere Fragen solltet ihr beantworten können, bevor ihr startet.

3. Wiedererkennungswert schaffen – dein Alleinstellungsmerkmal (USP)

Nun wisst ihr, wer eure Zielgruppe ist – aber wer seid ihr? Was macht euch aus, was sind eure Besonderheiten? Die Podcast-Landschaft hat inhaltlich vieles zu bieten und in jeder Kategorie tummeln sich Hunderte Podcasts. Wie möchtet ihr aus der Masse herausstechen? Schauen wir uns einmal drei prominente Beispiele an:

Gemischtes Hack

Einer der erfolgreichsten Podcasts Deutschlands und ein klassischer „Laber-Podcast“. Dieser wird von Comedian Felix Lobrecht und Moderator Thomas („Tommi“) Schmitt gehostet. Den Podcast zeichnen vor allem die Extreme zwischen den beiden Männern aus. Felix, gebürtiger Berliner mit losem Mundwerk, mit der Karriere „vom Tellerwäscher zum Millionär“ und Tommi, gutbürgerlich aufgewachsen und medien- sowie fußballverliebt, sprechen über Gott und die Welt. Mit der Zeit sind eigene Kategorien wie „Fünf schnelle Fragen an“ oder „Overrated Hack“ entstanden, die dem Podcast einen roten Faden verleihen.

Weird Crimes

Ein deutscher True Crime Podcast mit der quirligen Comedienne Ines Anioli und der hauptsächlich erzählenden Moderatorin Visa Vi („Lotti“). Dieser Podcast beschäftigt sich wie viele True Crime Podcasts mit Kriminalfällen, hebt sich aber dadurch ab, dass er besonders bizarre Fälle behandelt. Durch die Interaktion zwischen Ines und Lotti ist er, im Gegensatz zu anderen True Crime Podcasts, eher humoristisch aufgearbeitet.

Hotel Matze

Hotel Matze ist ein Interview-Podcast mit Matze Hielscher. Matze, der die Interviews führt, lädt sich prominente Gäste ein und versucht den Menschen hinter der öffentlichen Person kennenzulernen. Die Folgen sind meist länger als übliche Podcasts, oft über zwei Stunden, in denen man interessante Fakten und intime Momente miterleben kann. Der Podcast zeichnet sich vor allem durch geschickte Gesprächsführung und das Fingerspitzengefühl seitens Matze aus. Er verwendet spannende Interview-Momente geschickt als Teaser der Folge und nutzt wiederkehrende Fragen, sodass sich trotz unterschiedlicher Interviewpartnerinnen und -partner ein roter Faden ergibt.

Fazit: Die Podcasts heben sich durch individuelle Merkmale von anderen Podcasts ihrer Kategorie ab. Das können sowohl persönliche als auch thematische Merkmale sein. – Was ist euer USP?

4. Planlos geht der Plan los – oder?

Künstlerische Freiheit ist großartig, versteht uns nicht falsch. Euer Podcast oder die einzelne Folge muss nicht von vorne bis hinten durchgeplant sein, spontane Ideen dürfen immer einfließen, aber ein roter Faden sollte dennoch her. Unser Tipp: Take Notes!

Legt euch ein grobes Muster für die Aufnahme fest. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr im Großen plant (z.B. ganze Staffeln thematisch aufarbeiten) oder im Kleinen (einzelne Folgen planen). Eure Ideen haltet ihr am besten schriftlich fest und habt sie bei der Aufnahme digital oder analog bei euch. Wie detailreich ihr das gestalten möchtet, hängt von eurer persönlichen Präferenz sowie von dem Format des Podcasts ab. Interviews sollten beispielsweise eine sinnvolle und aufbauende Struktur aufweisen, an andere Formate könnt ihr lockerer herangehen. Ein roter Faden hilft euch dabei, eure Aufnahme zu strukturieren, thematisch nicht allzu sehr abzuschweifen, und erinnert an alle Infos, die ihr an die Hörerschaft weitergeben wollt. Gerade am Anfang der Podcast-Karriere kann er bei Nervosität die nötige Sicherheit geben.

5. Locker machen!

Ein Podcast ist mehr Arbeit als man denkt, oder? Zum Schluss unseres Artikels haben wir einen letzten Tipp für euch: nicht zu viel nachdenken, locker machen und ohne viel Druck loslegen. Der Rest entwickelt sich von ganz allein. Wir wünschen euch viel Erfolg beim Start eures Projektes!


Ihr braucht jetzt erst einmal was auf die Ohren oder wollt noch mehr Podcast-Inspiration? Kein Problem! Wir haben euch eine Liste mit unseren Lieblingspodcasts zusammengestellt. Unsere ganz persönlichen Empfehlungen von Interview-Podcasts, über True Crime bis hin zu einem Bier-Podcast. Hört unbedingt einmal rein!



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Datum: 04.12.2023



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