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Tag des Bieres: Gedanken einer Biersommelière

Tag des Bieres – mein Lieblingstag im Jahr? Nein, denn als Biersommelière ist doch irgendwie jeder Tag „Tag des Bieres“. Unsere Aufgabe, nein unsere Mission ist es, Bierkultur und den Biergenuss zu leben. Für mich persönlich bedeutet das, zu versuchen, Menschen zu zeigen, wie vielfältig Bier sein kann, wo der Unterschied zwischen Industriebier und einem handwerklich gebrauten Bier liegt und wie man Bier „richtig“ genießt.

Auf den Punkt gebracht

Geredet wird viel, besonders wenn es um die Aufgaben eines Biersommeliers und seine Mission geht. Blumige Worte werden textsicher jedem entgegen geschmettert, der fragt: „Was macht ein Biersommelier eigentlich?“. Doch was macht er denn nun? Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten, denn die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Bierwelt selbst. Der eine braut, der andere verkauft, der Nächste schenkt aus, der Übernächste verkostet. Und ich? Ich kommuniziere. Das ist gar nicht so einfach. Vor allem, da es um ein Produkt geht, das doch am überzeugendsten im Glas ist. Ich schreibe Fachartikel für Branchenmagazine, verfasse Bierbeschreibungen für Social Media und entwickle Texte für Pressemitteilungen, etwa wenn eine Brauerei eine neue Sorte auf den Markt bringt. Ich blogge über Trends in der Bierszene, erzähle Geschichten rund ums Brauhandwerk und bin Teil des Podcasts „Männerabend – Der Craft Beer Podcast“, wo wir gemeinsam Biere verkosten und bewerten. Außerdem tausche ich mich regelmäßig mit anderen Biersommeliers, Brauerinnen und Brauern aus – und ganz privat braue ich zusammen mit meinem Vater unter unserem gemeinsamen Label Sierbier kleine, feine Sude. Ein Herzensprojekt, bei dem wir unsere Ideen mit viel Leidenschaft in die Flasche bringen.

Weil ich Bier liebe – und das nicht nur am Tag des Bieres

„Magst du Bier?“ Nein, ich liebe es. Und da geht es nicht nur darum, ob es mir schmeckt oder nicht. Es geht um das große Ganze. Es geht um die Art, wie Bier gebraut wird, um den Geruch, wenn eingemaischt wird, um die vielen Einflussfaktoren darauf, wie das Bier am Ende schmeckt und natürlich um den ersten Schluck – am besten direkt aus dem Zwickelhahn. Es geht um die Menschen und Marken der Bierbranche. Es geht um die Vielfalt, die einen erwartet, wenn man Craftbier Läden besucht oder in einer Craftbier Bar an der Theke steht und in den Seiten der Bierkarte blättert. Es geht um die leuchtenden Augen eines Brauers, wenn er von seinen Bieren spricht, und die herzlichen Worte eines Brauereichefs, wenn er dich in seiner Brauerei willkommen heißt. Es geht um die Freunde, die ich in den letzten Jahren durch Bier gewonnen habe. Es gibt wenige Produkte, die so emotional sind wie Bier. Und genau das ist es doch, was wir zum Leben brauchen: Emotionen, Liebe und Hopfen.

Zum Tag des Bieres empfehlen wir euch:


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Autorin: Candy Sierks
Datum: 23.04.2025



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