Um 19:00 Uhr am Sonntag, den 28. Januar 2016, war Schluss auf dem Gelände des MVG-Museums in München. Die fünfte Braukunst Live! 2016 war zu Ende. Die erste Bilanz der Besucher und Aussteller war überaus positiv. Beste Stimmung, gute Gespräche, spannende Bierkreationen, von allem jedoch etwas weniger als in den Jahren zuvor.
Gefühlt war beim Betreten der Veranstaltung die Vielfalt der ausstellenden Brauereien nicht ganz so breit aufgestellt, wie man das aus den letzten Jahren gewohnt war. Bestätigt wurde dies durch einen Blick auf den Ausstellungsplan. Einige der bekannten und erwarteten Craft-Brauereien waren nicht mehr mit eigenen Ständen vor Ort. Teilweise konnten die Besucher deren Biere aber an den Ständen diverser Händler und Importeure verkosten. Also kein Grund zur Panik. Zunächst als reine Endverbraucher-Veranstaltung geplant, hat sich die Braukunst Live! über die vergangenen Jahre zu einem Branchentreff gemausert, der auch für den Handel und die Gastronomie eine Inspirationsquelle darstellt. Veranstalter Frank Böer und sein Team haben es bestens geschafft, die Ansprüche verschiedenster Zielgruppen zu bedienen, und locken damit Jahr für Jahr eine bunte Mischung an Teilnehmern nach München.
Highlights der Braukunst Live! 2016
Highlight und von Brancheninsidern zum inoffiziellen Bier der BKL 2016 gekürt war das „Schoppe Katerfrühstück Vanilla Stout“ von Braumeister Thorsten Schoppe aus Berlin. Mit einem Alkoholgehalt von zwölf Volumenprozent und einer Unmenge von Vanilleschoten hat der Brauer eine wahre Geschmacksbombe kreiert. Nun liegt die Latte für die nächste Braukunst Live! bei Schoppe Bräu hoch, da er auch schon in 2015 den unter der Hand gehandelten Titel mit nach Hause genommen hat. Aber nicht nur Berlin hat tolle Brauereien, auch viele Brauereien aus Süddeutschland konnten die Besucher mit ihren Bierspezialitäten begeistern. So hat beispielsweise Weldebräu aus Baden-Württemberg am Stand der Freien Brauer mit ihrer Hybridkreation der „Badischen Gose“ gepunktet. Bei Schwarzbräu aus Zusmarshausen konnte man auf Nachfrage eine Verkostung verschiedener Jahrgänge des gelagerten Bocks machen.
Hoch her ging es im wahrsten Sinne des Wortes bei der Brauerei Schneider Weisse, die zur Einführung ihres neuen TAPX Marie’s Rendezvous professionelle Cancan-Tänzerinnen antanzen ließ. Wer dabei war, konnte auch Brauereichef Georg VI. Schneider unter ihnen entdecken. Dies sind nur wenige Beispiele einer unglaublichen Vielfalt, die die deutsche Brauereilandschaft zu bieten hat. Ein Besuch der nächsten Braukunst Live! sollte für Biergenießer ein fixer Punkt in der Jahresplanung werden.