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Von der Fastenspeise zur (vor)weihnachtlichen traditionellen Köstlichkeit: Die Geschichte des Christstollens

Ho ho ho, Weihnachten ohne Christstollen? Für viele ist das undenkbar. Neben Spekulatius, Lebkuchen und Printen gehört auch der Christstollen zu gemütlichen (vor)weihnachtlichen Stunden, gerne kombiniert mit einer Tasse Tee, Kaffee oder Glühwein. Denke ich an Christstollen, so kommt mir direkt der bekannte Dresdner Christstollen in den Sinn. Und dieser hat eine lange Tradition und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Fades Fastengebäck anno 1427

Wirklich schmackhaft waren die Dresdner Stollen, die erstmalig 1427 am Sächsischen Hofe überreicht wurden, nicht, bestanden sie doch lediglich aus Mehl, Hefe, etwas Öl und Wasser. Dieses „Rezept“ regelten damals die kirchlichen Vorschriften, die Zutaten wie Butter, Rosinen, Zitronat, Orangeat und Mandeln für den Stollen, der damals nicht mehr als ein in der Weihnachtszeit gereichtes Fastengebäck war, nicht erlaubten.

Die Brüder Kurfürst Ernst von Sachsen und Herzog Albrecht wollten, dass die Fastenbackvorschrift gelockert wurde, und wandten sich 1450 in einem Brief an den Papst. Doch die bürokratischen Mühlen im Vatikan mahlten derart langsam, dass sie sich ganze 41 Jahre gedulden mussten, bis im Jahr 1491 der nun amtierende Papst Innozenz VIII. das Butterverbot mit dem sogenannten „Butterbrief“ endlich aufhob. Von nun an durfte Butter anstelle von Öl zum Backen verwendet werden. Eine geschmackliche Kehrtwende für den Dresdner Stollen.

Weihnachtliches Traditionsgebäck von heute

Mit den Jahren wurde die Rezeptur des Christstollens immer weiter verfeinert. Neben Butter sind auch hochwertige Zutaten, wie Rosinen, Orangeat und Zitronat, Bestandteil des schmackhaften Christstollens, wie wir ihn heute kennen und genießen. Und auch die Zusammensetzung der Zutaten ist streng geregelt: Damit das beliebte Weihnachtsgebäck den Namen „Dresdner Christstollen“ tragen darf, muss der Buttergehalt bei mindestens 50 Prozent liegen. Jegliche Konservierungsstoffe oder Aromen und auch Margarine sind als Zutaten im Dresdner Christstollen nicht erlaubt. Zudem ist der Dresdner Christstollen durch sein Siegel EU-weit geschützt. Nur die Bäcker in der Stadt und Umgebung dürfen ihren Stollen als Dresdner Christstollen bezeichnen.

Eine interessante Info zum Schluss: Bäcker bezeichnen Gebäcksorten wie Christstollen als sogenannte „Gebildebrote“. Darunter versteht man Gebäcke, die beispielsweise Figuren oder eine bestimmte Form darstellen. Mit seinem weißen Überzug aus Puderzucker symbolisiert der Christstollen bereits seit vielen Jahrhunderten das in Windeln gewickelte Christkind. In diesem Sinne eine köstliche Weihnachtszeit!

Der Christstollen gehört zu Weihnachten, wie die Erkältung zur Winterzeit? Das muss nicht sein! Wir haben Tipps und Tricks zusammengestellt, wie Sie fit durch den Winter kommen.

 


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Datum: 13.12.2019



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