Einer meine Lieblingssprüche ist: „Alles hat seine Vor- und Nachteile“. So auch beim „Essen to go“, denn nicht erst seit Beginn der Pandemie lieben wir es, Essen mitzunehmen oder etwas bei unserem Lieblingsrestaurant nach Hause zu bestellen. Die Vorteile liegen auf der Hand, wir müssen nicht kochen, uns vorher keine Gedanken über die Essensplanung machen und können spontan entscheiden, worauf wir gerade Lust haben. Nachteile: Bis wir dazu kommen, unser „Essen to go“ zu genießen, ist es eventuell schon kalt. Die Pasta des Lieblingsitalieners schmeckt in der Aluschale eventuell nicht so gut wie frisch vor Ort und da sind wir auch schon beim größten Problem: dem Verpackungsmüll! Aber der Reihe nach …
Corona sei Dank
Spätestens seit Pandemiebeginn 2020 wird noch mehr Essen zum Mitnehmen und Liefern angeboten als zuvor, denn aufgrund der Kontaktbeschränkungen haben zahlreiche Restaurants ihre Speisen seit diesem Zeitpunkt als Take-away angeboten bzw. an ihre Kunden ausgeliefert, auch solche, die vorher eigentlich keinen Lieferservice hatten. Die Gastronomie wurde kreativ und hat sich tolle Konzepte für zu Hause einfallen lassen. Da konnte man sich sein Sonntagsfrühstück bequem nach Hause liefern lassen, ein Drei-Gänge-Menü in der eigenen Küche fertig kochen oder eben doch den altbewährten Döner mit ins Homeoffice nehmen.
Viele entdeckten aber auch die Liebe zum Selbstkochen wieder und begaben sich auf die Suche nach neuen Rezepten und probierten sie aus. Essen-to-go von daheim boomt inzwischen ebenfalls, denn es spart Geld. Dabei geht es nicht nur darum, Essen mit ins Büro zu nehmen, sondern auch als Reiseproviant, zum Wandern oder Picknicken.
Das Problem mit dem Verpackungsmüll
Die meisten Speisen zum Mitnehmen werden in Einwegbehältern verpackt, viele davon sind nicht recycelfähig, da sie aus Verbundstoffen, wie Karton und Plastik, bestehen. Auf diesem Weg entsteht immer mehr Müll. Mehrweggeschirr ist eine nachhaltige Alternative. Um dem wachsenden Verpackungsmüll durch To-go-Verpackungen entgegenzuwirken, hat die Politik gehandelt und ein neues Verpackungsgesetz auf den Weg gebracht. Dieses gilt ab dem 01. Januar 2023 und verpflichtet Gastronomiebetriebe, ab einer Größe von 80 qm und bei mehr als fünf Mitarbeitern, dazu Mehrweggeschirr anzubieten. Neben den Einwegverpackungen muss den Kunden dann auch eine wiederverwendbare Verpackung als Alternative für Speisen zum Mitnehmen und gelieferte Gerichte angeboten werden. Speisen in diesen Mehrwegverpackungen dürfen nicht teurer sein als Speisen in Einwegbehältern.
Logisch ist dabei, je einfacher es den Kunden gemacht wird, das Mehrweggeschirr auszuleihen und wieder zurückzugeben, desto häufiger wird es genutzt. Hier kommen die sogenannten Mehrweg-Poolsysteme zum Einsatz. Das bedeutet, dass ein Anbieter mehreren Gastronomen Mehrweggeschirr zur Verfügung stellt, welches in verschiedenen teilnehmenden Restaurants zurückgegeben werden kann. Beispiele für Pfand-Mehrwegsysteme sind FairBox, ReBowl oder reCircle.
Und wem das alles zu kompliziert ist, der schnappt sich seine gute alte Brotdose oder befüllt ein Schraubglas mit homemade Over-Night-Oats oder Couscous-Salat.
Apropos „homemade“, wer Inspiration für Rezepte sucht, schaut sich eventuell auf Social Media um. Hier gibt es einen Artikel zum Thema Ernährung in den sozialen Medien.