Wer sich fragt, wie heute über Food und Beverages kommuniziert wird, kommt an Foodblogs und den zugehörigen Social-Media-Kanälen nicht mehr vorbei. Foodbloggen ist zu einer echten Bewegung geworden. Wer sich online auf die Suche nach Rezepten macht, findet jede Menge verschiedene Foodblogs.
Die Auswahl ist mittlerweile riesig: von Blogs über vegetarische Köstlichkeiten, über Back-Blogs, bis hin zu Blogs, die sich auf spezielle Ernährungsweisen fokussiert haben – es gibt beinahe kein kulinarisches Fachgebiet, das noch nicht besetzt ist. Doch was steckt eigentlich hinter einem Foodblog? Und was machen erfolgreiche Foodblogger?
Was genau ist eigentlich ein Foodblog?
Blogs rund um das Thema Food werden mit großer Begeisterung verfolgt. Tipps werden angenommen, Rezepte nachgekocht, Empfehlungen für Zutaten ausprobiert. Die Follower-Zahlen der Foodblogger sprechen für sich. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass Foodblogs einen entscheidenden Anteil an der Meinungsbildung der Verbraucher haben und ihren Beitrag dazu leisten, dass das Thema Food und Beverages wieder in aller Munde ist.
Geschichte der Foodblogs
Vor etwa fünfzehn Jahren erschienen die ersten Foodblogs in Deutschland. Heute gibt es davon viele verschiedene. Das Herzstück bilden kreative Rezepte, die die Blogger mit detaillierten Zubereitungsanleitungen teilen. Ganz wichtig sind auch ästhetische, appetitliche Fotos, die einem beim Ansehen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Im Vordergrund stehen meist der Genuss und das Selberkochen. Dabei decken manche Foodblogs alle Rubriken ab, andere haben sich auf Nischen wie vegane Ernährung, Partysnacks oder die schnelle Küche spezialisiert.
Recherchen und Kombinationen von saisonalen und ausgefallenen Zutaten, Ausprobieren neuer Zubereitungsmethoden und den Prozess schließlich auf Bildern und durch Textbeiträge festzuhalten, zählen zu den wichtigsten Aufgaben von Foodbloggern. Erfolgreiche Foodblogger suchen das Neue und Spannende für die Küche, was gleichzeitig auch jeder nachkochen kann. Klassiker und simple Gerichte dürfen allerdings auch nicht fehlen. Foodblogs sind oft kulinarische Kunstwerke im Netz: liebevoll gestaltet, bunt inszeniert und kreativ in Szene gesetzt!
Passion meets Profession
Ständig neue Food-Kreationen ausprobieren und damit auch noch Geld verdienen? Ein Leben als Foodblogger ist sicherlich der Traum vieler Menschen. Ein Rezept für einen erfolgreichen Foodblog gibt es aber nicht. Auch sollte man sich bewusst machen, dass Foodblogger mehr als nur kochen und anschließend schnell ein Foto davon schießen. Hinter dem Foodblogger-Dasein steckt eine ganze Menge Arbeit. Erfolgreiche Foodblogger können sowohl gut kochen als auch fotografieren. Sie kennen sich in den sozialen Medien bestens aus. Viele betreiben ihren Blog als Hobby und aus Leidenschaft. Andere sind Profis in der Küche oder schreiben Kochbücher. Sie sind damit so erfolgreich, dass sie mit ihren Foodblogs Geld verdienen und Kooperationen mit bekannten Marken oder Unternehmen durchführen können. Heute sind Foodblogger nämlich nicht nur als Informations- und Orientierungsquelle relevant, sondern wecken auch das Interesse von Unternehmen und Agenturen. Für diese ist die Zusammenarbeit mit Foodbloggern als neue Meinungsbildner beinahe unerlässlich geworden. Unternehmen profitieren vom hohen Vertrauen und von der Reichweite, die die Foodblogger innerhalb ihrer Community genießen. Es sollte sich deshalb bei Kooperationen eher um eine Partnerschaft handeln, die mit besonderer Sorgfalt gepflegt wird. Eine Besonderheit der Foodblogger ist die Kommunikationsstrategie. Sie kommunizieren direkt mit ihren Followern und sind dadurch für das Publikum greifbarer. Die Leserschaft knüpft andere Erwartungen an das Medium Blog als beispielsweise an Rezeptvorschläge in Magazinen. Foodblogger stellen heute auch eine bedeutende Ergänzung zu den herkömmlichen Kochbüchern dar.
Nutzung mehrerer Kanäle
Wer heute professionell foodbloggen möchte, bewegt sich nicht nur auf einem Medienkanal. In den vergangenen Jahren hat sich das Bloggen zudem radikal verändert. Mit den sozialen Medien sind neue Kommunikationskanäle entstanden, die schnell Verbreitung fanden. Das Smartphone entwickelte sich zum ständigen Begleiter sowie zur persönlichen Informationsquelle. Die Arbeitsumgebung der Foodblogs hat sich gewandelt und erfordert heute mehr Zeit. Mehrere Stunden oder sogar Tage müssen einen guten Blogpost investiert werden.
Auf Instagram, Pinterest und Co. sprudeln Informationen, Meinungen, Tipps, Fotos, Rezepte und Videos – im Sekundentakt veröffentlicht von Millionen von Usern. Mittendrin die Foodblogger, die über diese Kanäle ihre Beiträge teilen, um mehr Reichweite zu erhalten und sich mit ihrer Leserschaft auszutauschen. Blogger schaffen sich dadurch eine eigene Identität im virtuellen Raum. Sie leben von der erzielbaren Reichweite und dem Veröffentlichen ihrer Inhalte. Ein eigener Blog bietet dabei die Möglichkeit, Rezepte in voller Länge niederzuschreiben, was beispielsweise auf Instagram nicht immer sehr attraktiv aussieht oder teilweise auch nicht möglich ist. Dennoch ist es auch sinnvoll, seinen Blog mit Social-Media-Plattformen zu verknüpfen. Durch die verschiedenen Kanäle hat man die Möglichkeit, interessierte Personen gezielt auf den Blog zu lenken, indem man etwa in Captions oder Bildbeschreibungen darauf hinweist. Wenn die Blogger außerdem noch Spaß am Videoschnitt haben, kann auch TikTok oder YouTube noch ein zusätzlicher Schritt zum Erweitern der Reichweite sein.
Foodblogger als Ernährungsexperten
Gelingt es Foodbloggern, mehr Menschen zum Kochen zu motivieren, ist allein diese Tatsache positiv zu bewerten. Denn eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil lassen sich leichter realisieren, wenn frische Lebensmittel eingesetzt werden.
Bei komplexen Ernährungsthemen sollte dennoch abgewägt werden, wie sehr Informationen und Ansichten zu Lebensmittelunverträglichkeiten wie Gluten-, Laktose- und Histaminintoleranz oder bestimmten Ernährungsformen der gängigen Lehrmeinung entsprechen. Das hängt davon ab, wie viel fundiertes Ernährungswissen dahintersteckt. Dabei reicht die Bandbreite der Foodblogger von der persönlichen Erfahrung bis zur Absolvierung eines ernährungswissenschaftlichen Studiums. Kritisch zu betrachten ist es, wenn sich ein Foodblogger ohne fundierte Ausbildung als Ernährungsberater positioniert. Den Ergebnissen unserer Umfrage zufolge werden viele Foodblogger regelmäßig um ernährungsbezogene Tipps oder Empfehlungen gebeten. Die meisten gehen damit sehr vorsichtig um und sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Menschen, die sich von Bloggern nicht nur Anregungen für abwechslungsreiches Kochen versprechen, sondern Hilfe in Ernährungsfragen suchen, sollten vorab überprüfen: Wer ist der Autor hinter diesem Blog? Welche Ausbildung hat er absolviert? Im Idealfall hat der Blogger, der zu Ernährungsfragen Stellung nimmt, ein passendes wissenschaftliches Studium absolviert, ist zertifizierter Ernährungsberater oder gelernter Diätassistent. Wer eine solche Ausbildung vorweisen kann, stellt schwierige Sachverhalte differenziert dar. Im Zweifel lohnt sich ein Nachforschen, zum Beispiel beim Bundeszentrum für Ernährung.
In Foodblogs spiegelt sich die Leidenschaft des Kochens in kunstvoll dargestellten Gerichten wider. Während die einen Wert auf die Ernährungsweise legen, gehen die anderen mit persönlichen Geschichten weit über das Gekochte hinaus. Die Vielfalt reicht hier von einfach bis kompliziert und von glutenfrei bis vegan. Foodblogs sind heutzutage also viel mehr als nur einfache Rezeptsammlungen im Internet. Es sind Tagebücher des Genusses, betrieben von leidenschaftlichen (Hobby)-Köchen.
Wenn ihr noch mehr über die Ernährungstrends im Netz erfahren möchtet, dann lest gerne mal den Beitrag Ernährung in den sozialen Medien. Oder bist du auf der Suche nach einem Grundrezept für köstliche Food-Fotografie? Dann schau gerne bei dem Beitrag Food-Fotografie von meiner Kollegin Schirin vorbei.