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Treberling – Nachhaltigkeit aus der Pfanne

Serviervorschlag Treberling

Text von: Till Seliger, Nora Biesenthal, Luisa Murer und Anna Haslbeck

IGL Team Treberling

Das Wort Treber ist kein landläufiges Wort. Oft wissen nur Brauer, dass es sich dabei um ein Nebenprodukt aus der Bierherstellung handelt und meist nur energetisch verwertet wird. Tatsächlich steckt jedoch großes Genusspotenzial in diesem Nebenprodukt – und es ist dabei auch noch richtig gesund.

Biertreber – ein Nebenprodukt mit Potenzial

Treber, bzw. das ausgezogene Malz, das beim Läutern übrig bleibt, hat einen sehr hohen Proteingehalt, eine Unmenge an Spurenelementen wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan sowie einen hohen Anteil an Ballaststoffen. Dieser Rohstoff weckte unsere Aufmerksamkeit. Das Team „Mir schmeckt das“ – drei Lebensmitteltechnologiestudentinnen und ein Braustudent – hatte die Idee, eine Fertigmischung zur Herstellung von Bratlingen auf Treberbasis zu kreieren.

Gesunde Convenience – in drei Schritten zum Genuss

Die Mischung hat dabei einen Treberanteil von mindestens 40 Prozent. Kichererbsenmehl und Haferflocken sorgen für die richtige Konsistenz, während verschiedene Gewürze in zwei Geschmacksrichtungen den Geschmack perfekt machen. In der orientalischen Version hat sich das Team an dem typischen Falafelgeschmack orientiert, die mediterrane Geschmacksrichtung versetzt einen in das sonnige Italien. Das Pulver muss zur Zubereitung nur mit kochend heißem Wasser aufgegossen, der Teig nach kurzer Quellzeit zu Bratlingen geformt werden, anbraten – fertig. Noch einen leckeren Dip dazu – und schon hat man eine nachhaltige, gesunde Mahlzeit.

Getrockneter Treber für Treberling

Innovationswettbewerb Getränke und Lebensmittel der TUM

Im Rahmen des IGL der TUM Weihenstephan durften die Studenten dieser Idee weiter nachgehen und schafften es in das Finale. Im Halbfinale durfte man sich sowohl durch andere Produktideen der Mitbewerber als auch von den vielen Kommentaren und Tipps der Fachjury inspirieren lassen. Ein großes Problem stellt hierbei die industrielle Trocknung und Vermahlung des Trebers da. Bisher trocknet der Treber noch in kleinen Mengen im Ofen und wird in handelsüblichen Mixern vermahlen. Um die Fertigbratlingmischung im größeren Stile herzustellen, müssten große Mengen Biertreber, der üblicherweise tonnenweise in Brauereien anfällt, in kurzer Zeit trocknen, um eine mikrobielle Stabilität herzustellen. Auch gilt zu klären, ob man durch verschiedene Trocknungsverfahren den Geschmack des Trebers beeinflussen kann. In den ersten Versuchen des Teams konnte durch Gewürze und den Einsatz von Kichererbsenmehl der Nachgeschmack minimiert werden.

Treberling – der vegane Snack zum Lieblingsbier

Alle Inhaltsstoffe des Trebers sind rein pflanzlich und zur veganen Ernährung geeignet. Und auch das Thema Nachhaltigkeit wird dabei groß geschrieben. Die Wiederaufwertung des sonst verworfenen Nebenprodukts liegt im Trend der Zeit. Mit dem Treberling soll sich nicht nur der vegane und umweltbewusste, sondern auch der „klassische“ Bierkonsument angesprochen fühlen. Passend zum kühlen Feierabendbier kann man nun auch den Treberling, mit Treber aus der Herstellung des Lieblingsbiers, genießen.

Schon im letzten Jahr hatten die Studenten des IGL Food die Möglichkeit, ihre Innovationen bei uns vorzustellen. So zum Beispiel das etwas andere Frühstück von FastBreak.

 


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Autorin: Candy Sierks
Datum: 08.10.2019


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