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VDOE PR-Netzwerk: Was wir von unserem Nachbarland lernen können

Besuch eines Supermarkt beim PR-Netzwerk Treffen

Einmal im Jahr trifft sich das PR-Netzwerk des Berufsverbands Oecotrophologie e.V. (VDOE). Als Food-PR-Agentur und echte Netzwerkjunkies, sind wir natürlich ein Teil davon, haben bereits einige der Treffen organisiert und waren auch dieses Jahr wieder mit am Start.

Allein in Amsterdam?

Nein, ganz und gar nicht. Das diesjährige PR-Netzwerk Treffen fand nämlich genau hier statt. Passend dazu das Motto: Von anderen lernen! Von Berufsgruppen – Kollegen – Ländern – Kulturen. Denn viel zu selten schauen wir in unserem Alltag über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus. Eingeladen von den beiden Organisatorinnen Inga Pfannebecker und Irmtrud Wagner machten sich also die PR-affinen Ökotrophologinnen des Netzwerks auf den Weg nach Amsterdam. Nach einem spannenden Vorabendprogramm mit Grachtenfahrt, Besichtigung eines Flagshipstores der Kette Jumbo Supermarkten und einem ausgiebigen Mahl im Restaurant-Café Tolhuistuin THT fand das Hauptprogramm bei Yakult statt, deren Europastandort unweit von Amsterdam im Ort Almere liegt.

Ernährungskommunikation auf Holländisch

Die erste Fragestellung des Tages war, inwieweit sich Deutschland und Holland in Ausbildung und Kommunikation im Bereich Ernährungswissenschaften unterscheiden oder auch gleichen. Inga Pfannebecker und Erdie Burema, Ernährungswissenschaftlerinnen im Bereich Food-PR, wagten den Vergleich Niederlande vs. Deutschland. Erdie machte zunächst deutlich, dass die Niederlande einen großen Nationalstolz haben, in dem sie einen kleinen Schrein mit Flaggen und orangene Accessoires aufbaute. Und wie ist sie jetzt, die Ernährungskommunikation in den Niederlanden? Ich habe die 5 wichtigsten Punkte zusammengetragen.

1. Expertenlaufbahn

In den Niederlanden gibt es drei Ausbildungswege für Ernährungsexperten. Der einzige geschützte Begriff ist Dietist. Dietist wird man durch die vierjährige Fachhochschulausbildung „Ernährung und Diätetik“. Vergleichbar mit unseren Ernährungswissenschaftlern bzw. Oecotrophologen sind Voedingskundige. Dies ist zwar kein geschützter Begriff, wird aber meist von Wissenschaftlern genutzt, die Ernährung und Gesundheit an einer Universität studiert haben. Der dritte Experte ist der Gewichtsconsulent. Auch dieser Begriff ist nicht geschützt. Es gibt jedoch eine Berufsvereinigung Gewichtsconsulenten Nederland.

2. Verbraucheraufklärung

Für die Aufklärung des Verbrauchers ist das Voedingscentrum zuständig. Dies ist vergleichbar mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), ehemals aid infodienst. Das Voedingscentrum wird finanziell vom Ministerium unterstützt und hat den Auftrag, die Bevölkerung über gesunde Ernährung zu informieren. Des Weiteren setzt das Voedingscentrum alle drei Jahre neue Empfehlungen um, die vom Gesundheitsrat festgelegt werden.

3. Dutch Directness

Die Kommunikation in den Niederlanden geschieht direkter und persönlicher als in Deutschland. Neben dem persönlichen Du, werden Problemstellungen eher pragmatisch angegangen. Immerhin sind die Niederländer ja auch bekannt für ihre „dutch directness“.

5. Social Media

Social Media spielt bei der Ernährungskommunikation eine große Rolle. 91 Prozent der Niederländer nutzen täglich soziale Netzwerke. Ernährungsberater beantworten sogar Fragen über Whats App. Das Voedingscentrum setzt neben Facebook, Instagram und Pinterest auf Youtube. Dieses Video, in dem der niederländische Ernährungskreis erklärt wird, wurde über 580.000 Mal geklickt.

6. I’m a Foodie

Die niederländischen Ernährungsexperten sind mutig und pragmatisch. So hat sich beispielsweise eine Gruppe Voedingskundige zusammengetan, um gemeinsam auf dem Blog I’m a Foodie über Ernährungsfragen aufzuklären und ihr Fachwissen darzustellen.

Fazit: PR-Netzwerk Treffen

Wir können viel lernen vom internationalen Blick der Niederländer, von ihrem Pragmatismus und ihrer Kommunikationsstärke. Einfach mal machen! So lautet hier die Devise. Das Potential von Social Media in der Ernährungskommunikation haben wir bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Es heißt also loslegen, mutiger werden und die Social Media Plattformen stürmen. Ich freue mich drauf.

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Autorin: Candy Sierks
Datum: 29.09.2017



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