Das Jahr 2026 steht im Zeichen der Balance: Während extreme Ernährungstrends langsam in den Hintergrund treten, setzen mehr Menschen auf eine ausgewogene, funktionale Ernährung, die nicht nur der Gesundheit zugutekommt, sondern auch der Umwelt. Nachhaltigkeit, Transparenz und Flexibilität sind die Schlüsselbegriffe dieser neuen Ernährungsbewegung. Aber welche Trends aus den Bereichen Ernährung und Getränke erwarten uns 2026?

Fibermaxxing: Der Ballaststoff-Hype geht weiter
Bereits 2025 zeigte sich ein wachsendes Interesse an einer ballaststoffreichen Ernährung, doch 2026 wird dieses Thema weiter an Bedeutung gewinnen. Der Trend „Fibermaxxing“, der sich auf eine bewusst hohe Aufnahme von Ballaststoffen konzentriert, bleibt ein zentrales Thema. Aber was genau steckt dahinter?
Ballaststoffe, die vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse enthalten sind, haben längst einen guten Ruf als Helfer bei der Verdauung. Doch in den letzten Jahren hat die Forschung gezeigt, dass Ballaststoffe noch mehr zu bieten haben: Sie können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, die Blutzuckerwerte regulieren und das Mikrobiom im Darm positiv beeinflussen.
2026 wird Fibermaxxing nicht nur ein Lifestyle-Thema sein, sondern auch von der Lebensmittelindustrie mit innovativen Produkten aufgegriffen. Sei es durch die Nutzung von Ballaststoffen aus bislang ungenutzten Quellen wie Apfelpektin oder Zitrusfasern, die als Upcycling-Rohstoffe zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auch in Getränken, Snacks und Fertigprodukten werden Ballaststoffe eine große Rolle spielen.
Functional Food 2.0: Smarter, gezielter und diverser
Functional Food hat sich längst als Trend etabliert, doch 2026 geht es einen Schritt weiter: Verbraucherinnen und Verbraucher möchten gezielt mit Nahrungsmitteln ihre Gesundheit unterstützen, und zwar nicht nur mit klassischen Nahrungsergänzungsmitteln. Funktionale Lebensmittel richten sich an gezielte Bedürfnisse, beispielsweise werden Produkte für mehr Energie, bessere Konzentration oder ein stärkeres Immunsystem entwickelt. Egal ob in Form von Tee, Energieriegel oder Getränk: Functional Food wird zum Food Trend 2026.
Nachhaltigkeit und Transparenz: Die Rückkehr zum Ursprung
Nachhaltigkeit bleibt 2026 ein zentrales Thema, allerdings verschiebt sich der Fokus. Konsumentinnen und Konsumenten möchten nicht nur wissen, ob ihre Lebensmittel nachhaltig produziert werden, sondern auch, wie genau dies geschieht. Herkunft, Anbauweise und Herstellungsprozesse müssen transparent und nachvollziehbar sein. Sie suchen aktiv nach Produkten, die ihre ethischen und ökologischen Standards erfüllen, von der regenerativen Landwirtschaft bis hin zu Verpackungen, die entweder wiederverwendbar oder vollständig kompostierbar sind.
Neben der Herkunft wird auch die Transparenz des Produktionsprozesses immer entscheidender. Hier sollten Hersteller 2026 vermehrt auf klare und ehrliche Kommunikation achten – etwa durch QR-Codes auf den Verpackungen, die detaillierte Informationen über Herkunft, Produktionsweise und Ökobilanz liefern.


Plant-Based und Flexitarismus: Der pflanzenbasierte Trend bleibt
Der Trend zu pflanzenbasierten Lebensmitteln wird auch 2026 weiter wachsen. Dabei handelt es sich weniger um eine radikale Umstellung der Ernährung hin zu veganen Gerichten, sondern vielmehr um eine verstärkte Integration pflanzlicher Lebensmittel in den Speiseplan. Flexitarismus, das heißt der bewusste Konsum von Fleisch in Maßen, bleibt dabei ein zentraler Food Trend 2026.
Premium Convenience: Schnelligkeit trifft auf Qualität
Auch der Bereich der Convenience-Produkte wird 2026 ein Upgrade erfahren. Fertiggerichte und Snacks, die in der Vergangenheit als ungesund oder minderwertig galten, werden zunehmend hochwertiger und nachhaltiger. „Premium Convenience“ wird zur neuen Norm.
Hier geht es nicht nur um die Zubereitung von Mahlzeiten in kürzester Zeit, sondern auch um die Qualität der Zutaten und die umweltfreundliche Verpackung. Convenience-Produkte sind heute nicht mehr nur für Menschen auf der Suche nach schneller Nahrung, sondern für all diejenigen, die auch in hektischen Zeiten auf Qualität und Nachhaltigkeit nicht verzichten wollen. Fertiggerichte und Snacks, die gesund, ausgewogen und lecker sind, werden zunehmend nachgefragt.
Die Verschmelzung von Gesundheit und Genuss
Was bei den Food Trends 2026 ebenfalls wichtig bleibt, ist die Verbindung von Genuss und Gesundheit. Früher wurde oft zwischen „gesund“ und „lecker“ unterschieden: Wer gesund essen wollte, musste teilweise auf Geschmack verzichten. Heute wissen die Konsumentinnen und Konsumenten, dass beides gleichzeitig möglich ist.
Snacks, Mahlzeiten und Getränke, die sowohl funktional als auch genussvoll sind, sind das Ziel. Produkte wie zuckerfreie oder zuckerreduzierte Snacks, die jedoch voll an Geschmack sind, erobern zunehmend den Markt. Ebenso werden pflanzliche, gesunde Snacks mit kreativem Twist immer häufiger – von Gemüsechips bis hin zu funktionalen Riegeln, die speziell auf eine ausgewogene Nährstoffaufnahme ausgelegt sind.
Ausblick: Was das für Verbrauchende, Marken und Gastronomie bedeutet
Die Food Trends 2026 zeigen eine klare Richtung: Konsumentinnen und Konsumenten möchten bewusst und gesund essen, ohne auf Genuss und Flexibilität zu verzichten. Gleichzeitig verlangen sie von den Marken und Herstellern mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und Innovation.
Für Marken bedeutet dies, dass sie ihre Produkte nicht nur mit der richtigen Mischung aus Geschmack, Nährstoffen und Funktionalität ausstatten müssen, sondern auch ihre Werte klar kommunizieren sollten. Nachhaltigkeit und Transparenz sind längst nicht mehr nur „Nice-to-have“, sondern werden zur Voraussetzung für den Erfolg. Für die Gastronomie heißt es, auf die Nachfrage nach gesunden, funktionalen und nachhaltigen Gerichten zu reagieren, ohne den Genuss aus den Augen zu verlieren.
Insgesamt wird 2026 ein Jahr des Umdenkens, der Balance und der bewussten Entscheidungen. Es wird spannend zu beobachten, wie sich diese Trends weiterentwickeln und welche neuen Innovationen in den nächsten Jahren noch auf den Markt kommen werden.
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