Günther Thömmes, Brauer und studierter Braumeister aus der Kaderschmiede Freising-Weihenstephan, ist vor allem durch seine historischen Romane rund um Braumeister im Mittelalter bekannt geworden. Mit seinem neuesten Werk Der Limonadenmann begibt er sich erstmals auf das Parkett alkoholfreier Getränke und erzählt von der Erfindung des patentierten Verfahrens zur Herstellung von kohlensäurehaltigem Wasser, Sodawasser, sowie die Hintergründe rund um die Geburtsstunde des Bitter Lemons durch Tüftler Jacob Schweppe. Menschen bleiben Geschichten 22-mal mehr im Gedächtnis verhaftet als pure Fakten und da erzählte Geschichten 65 Prozent der beruflichen und private Konversation ausmachen, setzt Thömmes zu Recht auf eine unterhaltsame, in Rückblenden aufgebaute Story und nicht auf eine historische Abhandlung. Der Limonadenmann basiert ganz lose auf dem Leben des ehemaligen Bauernsohns Jacob Schweppe, der von 1740 bis 1821 lebte und dessen Idee für ein medizinisches Produkt heute eine Weltmarke prägt.
Ein kurzweiliger Historienroman, verknüpft, wie könnte es anders sein, mit einer Liebesgeschichte, den ich während Zugfahrten gelesen habe. Genau wie die ebenso akribisch recherchierten Bierzauberer-Bücher von Thömmes begeistert auch der Limonadenmann durch die lebendige Darstellung des Alltagslebens in der damaligen Zeit. Es muss nicht immer Bier sein, Günther, da hast du Recht.
Hier gibt es den Roman von Günther Thömmes
Günther Thömmes: Der Limonadenmann; 280 Seiten; Gmeiner-Verlag GmbH; ISBN 978-3-8392-2296-6; 15,00 Euro
Wer sich doch lieber mit Bier beschäftigt und das gehörte statt das geschriebene Wort bevorzugt, findet in unserem Beitrag über Bier-Podcasts beste Inspiration.