In unserer Kategorie „k.pur testet“ nehmen wir regelmäßig für euch verschiedene Dinge unter die Lupe, probieren Produkte und Dienstleistungen aus, überprüfen spezielle Ernährungsweisen sowie neue Lifestyles im Selbstversuch und berichten von unseren Erfahrungen. Heute im Test: Hochbeete
Hätte man noch vor ein paar Jahren den Begriff Hochbeet in einer Suchmaschine eingegeben, wäre vielleicht ein Fragezeichen als Antwort aufgeblinkt. Heute, und vor allem in der Corona-Zeit, wird man mit über zwei Millionen Einträgen überschwemmt. Bei kommunikation.pur sind gleich zwei dem Trend verfallen und wollen gern die Erfahrungen teilen, wobei wir es mit einem Early Adapter und einem Follower zu tun haben. Meine Kollegin Michaela ist bereits vor einem Jahr auf den Trend aufgesprungen, während ich noch ein wenig Bedenkzeit brauchte, um mich nach langem Hin und Her in diesem Frühjahr doch den Hochbeet-Fans anzuschließen.
Was ist denn nun ein Hochbeet und ist das wirklich was Neues? Nun ja, im Grunde genommen ist es nicht anderes als ein kleiner Garten auf Stelzen, der einem auf beengtem Raum, also in einer Stadtwohnung mit Garten, Terrasse oder Balkon, die Möglichkeit bietet, sich mit der Pflanzenaufzucht sowie deren Wachstum zu beschäftigen und sich natürlich an den Ernteerfolgen zu erfreuen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man sich rückenschonend um seine eigene Pflanzenwelt kümmern kann.
Ausrüstung gefällig?
Wie fängt man mit einem neuen Hobby oder Projekt an? Man schaut sich bei Experten um. Im Fall der Hochbeete gibt es viele Videoanleitungen vom Selberbauen bis zu Erfahrungsberichten mit Fertigsets, die man nach genauer Bauanleitung relativ schnell zusammenbauen kann. Ich habe mich am Ende für die letzte Variante entschieden und brauchte aber doch Hilfe, um das aus massivem Holz und Alurahmen bestehende Hochbeet im Frühjahr auf der Terrasse aufzustellen. Gefüllt wird es mit einer Drei-Komponenten-Mischung, bestehend aus Holzspänen, Kompost und Gartenerde, die man in Gartencentern oder Baumärkten kaufen kann. Hobbygärtner mit eigenem Garten können bei der ersten Schicht auch auf Schnittabfälle von Bäumen und Hecken zurückgreifen.
Nachdem das Hochbeet seinen Platz gefunden hatte, habe ich mich beim Bepflanzungsplan von YouTube-Star Huw Richards inspirieren lassen. In seinem Buch „Hochbeet: Frisches Gemüse das ganze Jahr“ beschreibt er anschaulich Monat für Monat, welche Handgriffe am Hochbeet notwendig sind, welche Pflanzen aus Samen in der Wohnung vorgezogen und welche ins Hochbeet ausgesetzt werden können.
Damit stand ich dann auch schon vor der nächsten Entscheidung beziehungsweise Investition: Soll ich die Pflanzen aus Samen vorziehen oder auf Nummer sicher gehen und mir Stecklinge kaufen? Voller Euphorie am neuen Hobby habe ich mich für Variante eins entschieden und mich ans Aussäen auf dem heimischen Fensterbrett gemacht. Auch hierzu findet man zahlreiche Tipps im Netz, wie man dem Samen optimale Startvoraussetzungen gewährt und wo man sich nachhaltige Aufzuchttöpfchen beschaffen kann oder sie sogar bereits zu Hause vorrätig hat.
Die Samen der gängigsten Gemüse- und Kräutersorten bekommt man im Gartencenter oder sogar im gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel. Wer sich mit besonderen oder alten Gemüsesorten beschäftigen möchte, sollte sich an spezielle Händler wenden. Zum Glück gibt es einen davon, Samen-Schmitz, nicht weit von der Agentur entfernt, wo mir auch noch das eine oder andere Gartengerät in die Hände gefallen ist.
So ausgestattet, konnte ich mit dem Experiment beginnen und meine Erfahrungen sammeln. Nützliche und hilfreiche Tipps gab es immer wieder auch von meiner Kollegin Michaela, die mir im Jahr zwei des Hochbeets natürlich schon ein gutes Stück voraus ist. Heute ist mir auch klar, dass man nicht versuchen sollte, das Maximum aus der Fläche herauszuholen, wenn man die ersten kleinen Setzlinge in die Freiheit entlässt, sondern ihnen genug Raum zum Wachsen und Gedeihen lassen sollte.
Vollversorgung gesichert?
Manchmal war die Ernte überschaubar (Erbsen), manchmal aber doch auch sehr üppig (Radieschen), sodass ich nicht nur die Radieschen gegessen, sondern aus den Blättern auch noch ein Pesto hergestellt habe, mit dem einige Abendessen gerettet waren.
Nun ja, wer sich ein Hochbeet anschafft und denkt, dass er dann von Mai bis Oktober nicht mehr auf den Wochenmarkt oder in den Supermarkt um die Ecke gehen muss, um das Gemüse für die Kochsessions einzukaufen, der wird vermutlich enttäuscht. Das kann so ein kleines Stück Land auf Stelzen nicht leisten und liefern, daher betrachtet es als Hobby und freut euch darüber, dass ihr ein Stück näher an der Natur und am Pflanzen-Wachstum seid, die man täglich als Fortschritte im Beet sehen kann.
Na, ist die Neugier geweckt worden? Wer noch einen Schritt weiter gehen und den eigenen Humus für sein Hochbeet aus den Gemüseresten der heimischen Küche herstellen will, dem legen wir unseren Beitrag über die Wurmkiste ans Herz.