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Am Anfang war das Fax: PR im Wandel

Lightbox mit Aufschrift „We love Public Relation“

Wie sich die PR verändert, beobachten wir als Food-PR-Agentur jeden Tag. Die Medienlandschaft wandelt sich, die sozialen Medien gewinnen immer mehr an Bedeutung und die Online-Medien überholen ihre gedruckten Pendants. Wie wird sich alles weiterentwickeln? Das bleibt spannend. Um zu verstehen, wo wir momentan stehen und wie es weitergehen könnte, ist ein Blick in die Vergangenheit sehr aufschlussreich. Seit wann gibt es PR? Wie sieht die Geschichte der PR aus? Und wie hat sie sich im Laufe der Jahrzehnte verändert? Genau damit haben wir uns beschäftigt.

Was ist PR?

Public Relations, kurz PR, oder Öffentlichkeitsarbeit bezeichnet „die Kommunikationsbeziehungen zwischen dem Unternehmen und der Öffentlichkeit bzw. alle Maßnahmen, die im Zuge dieser Aktivitäten zur kontinuierlichen Information über Einstellungen, Meinungen und Verhalten eingesetzt werden, um das Ansehen des Unternehmens in der Öffentlichkeit zu stärken und zu pflegen“. (vgl. bpb.de) Mittel- und langfristig sorgt dieses positive Image wiederum für andere positive Auswirkungen. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis wird meist der englische Begriff oder die Abkürzung davon verwendet.

Lightbox mit Aufschrift „We love Public Relation“
© k.pur

Die Geschichte der PR

Die Geschichte der PR reicht weit zurück. Auch wenn die eigentliche Blütezeit im 19. Jahrhundert anfängt, waren PR-ähnliche Handlungen auch davor keine Seltenheit. Erstmals wurde der Begriff „Public Relations“ 1882 an der Yale University in den USA verwendet. Ursprungsbelege für den deutschen Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“ aus dem Jahr 1917, auch wenn 1848 bereits das Ministerialzeitungsbüro für staatliche Öffentlichkeitsarbeit gegründet wurde, das ein paar Jahre später Zentralstelle für Presseangelegenheiten hieß. Das erste PR-Event lässt sich auf das Unternehmen Krupp zurückführen. Es präsentierte 1851 auf der ersten Weltausstellung in London einen großen Stahlblock. 1886 startete der Suppengewürzhersteller Julius Maggi mit einem Reclame- und Pressebureau, um die Bekanntheit der Produkte zu stärken.

Im 20. Jahrhundert ging es schließlich weiter, vom ersten staatlichen Pressebüro 1906 bis hin zu mehreren kommunalen Pressestellen 1914. Erstmals entstand der PR-Beruf und Pressekonferenzen wurden zu modernen PR-Instrumenten. Allerdings war die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts stark geprägt von Kriegs-PR. Zwischen 1933 und 1945 wurde die Pressearbeit von der politischen Propaganda beeinflusst. Nach 1945 startete die PR in Deutschland neu durch, und zwar nach amerikanischem Vorbild. 1958 wurde schließlich die Deutsche Public Relations Gesellschaft als Berufsverband gegründet, die Branche wuchs und berufspraktische Ausbildungswege entwickelten sich. Seit 1985, mit Akademisierung des Berufs, Professionalisierung, PR-Forschung und der gestiegenen Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen, ist ein Wachstum bei den PR-Agenturen zu verzeichnen. Mit dem Internet, der Digitalisierung und Globalisierung hat sich die Öffentlichkeitsarbeit noch mal verändert. Früher beeinflusste die PR die Öffentlichkeit über Pressearbeit, heute geht es um ein umfangreiches Kommunikationsmanagement auf vielen Ebenen.

PR im Wandel: Wie sich die PR über die Jahre verändert hat

So weit, so gut. Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat sich viel getan. Denn als es in den 80er-Jahren so richtig losging, hatten PR-Agenturen nicht die gleichen Voraussetzungen wie heute.

90er-Jahre: Am Anfang war das Fax
Wie kamen Redaktionen zu ihren News? Und wie konnte die PR ihre Informationen verbreiten? Das Tagesgeschehen wurde vor allem von Newstickern, beispielsweise der dpa, gestaltet. Und die kamen per Fax rein. Pressemeldungen wurden einzeln oder als umfangreiche Pressemappe per Post verschickt. Die PR-Arbeit zeichnete sich durch den direkten Kontakt zur Redaktion aus. Und dieser Kontakt konnte gut ein paar Tage dauern, denn die Meldung musste erst mal dort ankommen. Vor allem Lokalredaktionen spielten eine große Rolle Und natürlich war in den 90ern die Kommunikation auf Printmedien fokussiert. Insgesamt verlief alles etwas zeitversetzt.

Anfang 2000er: Das Zeitalter der Massenmails
Um die Jahrtausendwende hatte sich das Internet mehr oder weniger durchgesetzt. Man fing an, Pressemitteilungen nicht mehr per Post zu versenden, sondern via personalisierter Massenmails an alle Redaktionen in Deutschland. Wie nicht anders zu erwarten, führte das unmittelbar zu unzähligen Rückmeldungen. Das war man nicht gewohnt und man konnte diese Art der Kommunikation zunächst nicht bewältigen. Davon kann man heute nur noch träumen. Nicht nur hat sich das Internet als Massenmedium etabliert, Massenmails werden heutzutage als Spam eingestuft.

Ende 2000er: Die Entdeckung des Internets
High-Speed, multimediale Vielfalt, größere Datenmengen und höhere Darstellungsqualitäten – das machte plötzlich das Internet aus. Es eröffnete neue Möglichkeiten, auch für die PR. Das Internet entwickelte sich zum Massenmedium und bot neue Kommunikationswege über Webseiten und Foren. Plötzlich konnte man nicht nur die Journalisten, Redaktionen und Medien schnell und einfach erreichen, sondern auch die Kunden direkt ansprechen. Das Internet wurde zu einem werbewirksamen Instrument.

2010er: Nutzer an die Macht
Nun wandelten sich die Kommunikationsbeziehungen erneut. In sozialen Medien bekommen die Internet-Nutzer mehr Einfluss, werden direkt einbezogen und zeigen deutlich ihre Wünsche, Bedürfnisse und ihre Kritik. Durch Likes und Co. können sie die Kommunikation mitbestimmen oder zumindest in eine gewisse Richtung lenken. Die PR, die sich immer mehr im Online-Bereich abspielt, beginnt sich deutlich nach außen zu öffnen. Schließlich musste das Nutzerverhalten miteinbezogen werden. Content-Marketing ist das neue Zauberwort.

2020er und Zukunft: Wo geht die PR hin?
Virtual Reality, Artificial Intelligence, Cyberbrillen, Oculus Rift, Chatbots – was wird die Zukunft bringen? Für die PR bedeuten die vielen technologischen Fortschritte neue, vor allem erweiterte Möglichkeiten der Teilnahme und Kommunikation.


Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über ChatGPT berichtet. Auf Knopfdruck liefert das Dialogsystem grammatikalisch nahezu fehlerfreie Texte zu (fast) jedem beliebigen Thema. Was bedeutet das für die PR-Branche? Welche Chancen, welche Risiken bringt der neue Chatbot? Wir haben ihn getestet und ziehen ein erstes Fazit.



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Datum: 27.04.2023



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