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From leaf to root: Gemüse komplett verwerten

From nose to tail – eine Philosophie, die uns mittlerweile wohlbekannt ist. Dabei wird das Tier komplett verwertet, also von der Nase bis zum Schwanz. Doch wie schaut es mit Gemüse aus? Kann man nicht auch Gemüse komplett verwerten? Vieles von unserem Obst und Gemüse, wie die Schalen, Stiele oder Kerne, landet in der Bio-Tonne – im besten Fall. Aus meiner Sicht ist das genauso ein Teil von Lebensmittelverschwendung wie bei Joghurts, die einen Tag nach dem MHD weggeworfen werden. Aber das ist ein anderes Thema. Wir möchten euch zeigen, was ihr aus dem zaubern könnt, was sonst in der Tonne gelandet wäre.

Gemüseschalen als Allround-Talent

Viele Obst- und Gemüsesorten lassen sich mit der Schale genießen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund, da viele Vitamine und Mineralstoffe in der Schale oder dem Bereich zwischen Innenleben und der Schale sitzen. Am besten kauft man hier Bio-Qualität, da sonst nur heiß waschen gegen Pestizide und Co. hilft. Je öfter man also auf das Schälen verzichtet, umso besser. Sollten doch mal Schalen anfallen, lässt sich daraus wunderbar Gemüsebrühe herstellen. Dafür eignet sich zum Beispiel die Schale von Karotten, Zwiebeln und Spargel, aber auch die äußeren Blätter von Kohl und Lauch. Alles zusammen mit Wasser, ein paar Kräutern, Salz und Pfeffer eine Stunde lang köcheln lassen und durch ein feines Sieb gießen. In Schraubgläsern hält sich die Brühe ein paar Wochen im Kühlschrank.

Gemüse komplett verwerten: Gemüsebrühe
© Unsplash

Make it crunch

Gemüseschalen lassen sich einfach und schnell zu einem Snack für den Serienmarathon verwandeln. Auch hier gilt: lieber zum Bio-Produkt greifen, da die Schalen weniger belastet sind als von konventionellem Obst und Gemüse. Für den richtigen Crunch die Schalen in etwas kaltem Wasser mit 1 TL Backpulver für etwa zehn Minuten liegen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 °C Unter-/Oberhitze vorheizen. Die Schalen abtropfen lassen, mit einem Küchentuch abtrocknen und auf ein Backblech verteilen. Mit etwas Öl beträufeln und mit Gewürzen sowie etwas Salz bestreuen. Die Schalen nun im Ofen knusprig backen. Das kann je nach Dicke 10-20 Minuten dauern.

Gemüse komplett verwerten: Gemüsechips
© Unsplash

Kerne sind zum Snacken da

Kürbiskerne kennen wir alle. Dennoch landet das Innere eines Kürbisses oft im Müll. Die Kerne lassen sich zu einem leckeren Snack verwandeln. Die Kerne gut waschen und die Fasern entfernen, antrocknen lassen und mit etwas Öl und Gewürzen mischen. In einer Pfanne rösten, bis die Kerne leicht aufplatzen. Auch die Kerne einer Wassermelone eignen sich zum Rösten. Die werden allerdings oft eh einfach mitgegessen.

Gemüse komplett verwerten: Kerne
© Unsplash

Das etwas andere Pesto

Aus den Blättern vieler Gemüsesorten lässt sich wunderbares Pesto zaubern. Dafür eignet sich zum Beispiel das Grün von Radieschen, Rettich, Kohlrabi und Karotte. Dieses sollte unter fließendem Wasser gut gewaschen werden. Dann mit Olivenöl, gerösteten Pinienkernen, Parmesan, Knoblauch und etwas Wasser pürieren und zu frischer Pasta oder als Brotaufstrich genießen.

Gemüse komplett verwerten: Pesto
© Unsplash

Achtung: Diese Gemüsereste gehören wirklich in die Tonne

Natürlich gibt es auch Pflanzenteile, die nicht genießbar oder schädlich für den Körper sind. Das gilt zum Beispiel für Rhabarberblätter, die viel Oxalsäure enthalten. In großen Mengen begünstigt diese die Bildung von Harnsteinen und vermindert die Aufnahme von Calcium, Magnesium und Eisen. Der Strunk sowie grüne Stellen von Tomaten sollten in der Bio-Tonne und nicht im Essen landen. Sie enthalten giftiges Solanin, das Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen kann. Gleiches gilt für grüne Stellen auf der Kartoffelschale. Informiert euch am besten kurz bevor ihr euch ans Experimentieren mit Schalen, Kernen und Co. macht.

Wer sich für Nachhaltigkeit in der Küche interessiert, sollte sich unseren Beitrag über klimaneutrale Lebensmittel durchlesen.


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Autorin: Candy Sierks
Datum: 24.02.2021



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