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Beim Einkauf die Umwelt schützen: Was sind klimaneutrale Lebensmittel?

Immer häufiger findet man auf Lebensmitteln den Hinweis „Klimaneutral produziert“. Was bedeutet es eigentlich, wenn ein Lebensmittel klimaneutral produziert wird? Welche Kriterien müssen erfüllt werden, um ein Lebensmittel mit dieser Aussage zu kennzeichnen?

Wir alle können durch unser Konsumverhalten beitragen, das Klima zu schützen. Ein Bereich, der oft vergessen wird: unser tägliches Essen. Denn die Ernährung ist in Deutschland für rund ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Lebensmittel und ihr CO2-Fußabdruck

Lebensmittel führen zu CO2-Emissionen – von der Herstellung in der Landwirtschaft, bei Verarbeitung und Vertrieb über Einzelhandel bis zu den Verbrauchern in privaten Haushalten oder in der Gastronomie. Laut Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) haben sich in den letzten 50 Jahren die Emissionen der Landwirtschaft verdoppelt – Tendenz steigend. Fast die Hälfte der Treibhausgase entsteht bei der Erzeugung, der Verarbeitung und dem Transport von Lebensmitteln; den größten Anteil trägt die Landwirtschaft. Ziel ist laut FAO eine „climate-smart agriculture“: Treibhausgase sollen reduziert werden, die Nahrungsmittelversorgung muss aber gewährleistet bleiben. Um das zu erreichen, kann jeder seinen Beitrag dazu leisten.

Zwei Fußspuren, eine gefüllt mit ausgetrockneten Pflanzen, die andere mit frischen Pflanzen
© Pixabay

Kleine Veränderungen in unserem Essverhalten können bereits das Klima schonen, wie zum Beispiel den Konsum von tierischen Lebensmittel reduzieren oder gar auf sie verzichten, auf saisonale und regionale Waren achten oder unverpackte Produkte sowie Bio-Obst und Bio-Gemüse kaufen. Ein Kilo Rindfleisch verursacht in der Produktion zwischen sieben und 28 Kilo CO2-Emission, Obst und Gemüse im Vergleich dazu weniger als ein Kilo. Mit Bio-Produkten lassen sich ungefähr 20 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen.

Um die genaue Belastung von Lebensmitteln zu bewerten, müssen von der Herstellung bis zum Verbrauch alle Schritte in Betracht gezogen werden. Nur so kann der genaue CO2-Fußabdruck ermittelt werden. Ist der Anbau konventionell oder ökologisch? Erfolgt beispielsweise der Transport mit dem LKW oder Flugzeug?

Diese Bewertung ist allerdings ohne Hilfe und genaue Informationen nicht möglich. Für eine genaue Recherche während des Einkaufs bleibt auch keine Zeit. Für Verbraucher ist eine schnell erkennbare Kennzeichnung von großer Bedeutung, um umweltbewusste Entscheidungen beim Einkaufen fällen zu können. Was uns wieder zu den klimaneutral produzierten Lebensmitteln führt.

Was bedeutet „klimaneutral“?

Ganz simpel gesagt bedeutet „klimaneutral“, das Klima weder positiv noch negativ zu belasten. Durch die Produktion eines Lebensmittels wird das Klima nicht negativ belastet, die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre wird nicht erhöht. Zusätzlich können Emissionen durch die Unterstützung von klimaschützenden Projekten ausgeglichen werden.

Viele Informationen, die nicht unbedingt einsehbar sind. Als Verbraucher ist es also schwer, den Überblick zu behalten, die genauen CO2-Fußabdrücke von Lebensmitteln sind nur schwer begreiflich. Der Hinweis „klimaneutral produziert“ bietet eine Entscheidungshilfe.

Klimaneutral mit dem ClimatePartner-Label

So ist auf manchen Lebensmitteln das vom TÜV Austria geprüfte ClimatePartner-Label zu finden, welches für Transparenz steht und zudem den Klimaschutz für Verbraucher nachvollziehbar macht. Dabei wird ausgezeichnet, was genau an dem Produkt klimaneutral ist, beispielsweise ob es sich nur um die Verpackung handelt, um das gesamte Produkt, Dienstleistungen oder das Unternehmen selbst. Dadurch ist die Kennzeichnung eindeutig und die Aussage glaubwürdig. ClimatePartner garantiert, dass alle CO2-Emissionen der abgebildeten Leistung berechnet und über wählbare Klimaschutzprojekte mit den höchsten internationalen Standards ausgeglichen wurden. Dieser CO2-Ausgleich erhält wiederum eine rückverfolgbare ID-Nummer, über die die CO2-Menge sowie die Klimaschutzprojekte transparent einsehbar sind und somit der Ausgleich nachvollziehbar ist. Optional lässt sich außerdem ein QR-Code auf dem Produkt anbringen, der auf eine Tracking-URL verlinkt, mit der sich der CO2-Ausgleich sowie weitere Informationen zum Klimaschutzprojekt nachverfolgen lassen.

Für Verbraucher ist die Kennzeichnung mit dem unabhängigen Label hilfreich, um den Klimaschutz eines Produktes oder Unternehmens nachzuvollziehen. Daher wird das Label ebenso vom Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit empfohlen. Die ClimatePartner GmbH wurde 2006 gegründet. Sie bietet Klimaschutzberatung und IT-Systemlösungen zur CO2-Bilanzierung und CO2-Kompensation für Unternehmen.

Für klimaneutrale Lebensmittel werden die gesamten Treibhausgasemissionen entlang des Lebenszyklus eines Produkts berechnet, wie zum Beispiel für die Zutaten, Distribution, Weiterverarbeitung sowie Verpackung. Dabei geht es nicht nur um einen CO2-Ausweis der Produkte, die CO2-Bilanz des Unternehmens oder den Ausgleich der Emissionen, sondern auch um die Beratung zu einer Klimaschutzstrategie, Zertifizierungen, Kommunikation und Vermarktung.

Wann ist ein Produkt klimaneutral? Dafür müssen diese Emissionen reduziert und durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Eine langfristige Strategie, um den CO2-Ausstoß zu minimieren, ist bei ClimatePartner von großer Bedeutung. Unternehmen werden so für den Klimaschutz sensibilisiert und Verbraucher können klimaneutral konsumieren.

So können wir in Zukunft beim Einkaufen vermehrt auf klimaneutrale Lebensmittel achten und damit unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten.

Und wer nicht nur klimaneutral, sondern auch ernährungsbewusst einkaufen möchte, der kann sich an Nährwertkennzeichnungen wie dem Nutri-Score orientieren.


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