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Vor(aus)denker: nachhaltige Ideen in der Foodbranche

Als leidenschaftliche Kommunikationsexperten für food, beverages und lifestyle denken wir stets einen Schritt weiter. Wir beobachten, kommunizieren, blicken in die Zukunft und schöpfen aus unserem langjährigen Erfahrungsschatz. Unser Jahresmotto für 2022 lautet daher „Vor(aus)denker“. In unserer monatlichen Branchentreff-Kolumne beleuchten wir verschiedene Aspekte rund um dieses Thema für euch.

Wie wird unsere Ernährung in der Zukunft aussehen? Wie können weltweit sichere und frische Lebensmittel für jede Person angebaut werden? Wie können wir die Lebensmittelverschwendung reduzieren? All diesen Fragen müssen wir uns als Gesellschaft stellen. Dazu möchten wir euch drei Vor(aus)denker aus der Foodbranche vorstellen, die sich den Herausforderungen unserer modernen Welt stellen und dabei einen Schritt weiter Richtung Zukunft denken.

Lecker statt Müll

Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gibt es zahlreiche Initiativen und Aktionen. Einen besonders leckeren Ansatz der Lebensmittelrettung betreibt die erste Community Kitchen Deutschlands, die in München eröffnet hat. Hier werden Lebensmittel gerettet, die ansonsten auf dem Müll gelandet wären. Das Team wählt sorgfältig die noch verzehrbaren Lebensmittel aus und bereitet daraus leckere Mahlzeiten zu. Nach eigenen Angaben bestehen die kreativen Speisen und Getränke aus mindestens 97 Prozent geretteter Lebensmittel. Zudem leistet die Community Kitchen mit ihren „Schnibbel- und Kochstationen“ für alle Altersgruppen auch einen Beitrag zur Bildung im Bereich Ernährung und Lebensmittel. Für die Zukunft ist ein Catering-Service geplant, der gerettetes Essen auch an Kitas, Schulen und Unternehmen liefert. Außerdem soll Community Kitchen deutschlandweit im Lebensmitteleinzelhandel in Form von Eingemachtem im Glas zu finden sein. Lebensmittel retten kann eben auch lecker sein.

Wetterunabhängige Landwirtschaft

Ein Technologieunternehmen, das die Zukunft im Anbau von Lebensmitteln revolutionieren möchte, ist Cultinova. Die Gründerin Nicole Thorpe war 2021 bei unserem ersten Online-Foodblogger Meet-up wissenshunger.pur als Gast mit von der Partie und hat uns mit ihrer Idee überzeugt. Ihre Mission ist klar: mithilfe digitaler Tools die transparente, nachhaltige und lokale Produktion nahrhafter Lebensmittel unterstützen. Dies setzt sie als Teil eines Expertenteams für zukunftsträchtige vertikale Landwirtschaft um.

Vertikale Landwirtschaft, oder auch vertical farming genannt, ist eine Art der urbanen Landwirtschaft, wobei Lebensmittel in Gebäuden auf mehreren übereinander gelagerten Ebenen produziert werden. Dies umfasst sowohl pflanzliche als auch tierische Erzeugnisse, die saisonal unabhängig angebaut werden. Somit spielen die Witterungsbedingungen bei dieser Lebensmittelproduktion keine Rolle mehr. Die Nutzung von vertikaler Landwirtschaft verspricht zudem optimale Flächennutzung, ausschließlich lokale Produktion, konstant hohe Lebensmittelqualitäten und einen nachhaltigen Anbau dank Ressourceneffizienz. Bis diese Technologie allerdings flächendeckend und wirtschaftlich genutzt werden kann, besteht weiterhin Forschungsbedarf.

Urbane Gemüsebeete

Für Personen, die bei der Lebensmittelproduktion lieber auf altbekannte Weise mit und in der Erde arbeiten, ist ein eigener Gemüsegarten genau das Richtige. Doch wie kann das in urbanen Regionen umgesetzt werden, wo nicht jede Bewohnerin und jeder Bewohner ihren beziehungsweise seinen eigenen Garten samt Gemüsebeet besitzt? Da kommen die Ackerhelden ins Spiel: Sie vermieten deutschlandweit Bio-Gärten und Bio-Hochbeete, um ihren Kunden selbst geerntetes, frisches, regionales und saisonales Bio-Gemüse zu ermöglichen. Hier werden Gemüsegärten vorbepflanzt und der jeweilige Mieter wird nach einem Einführungsworkshop und mithilfe von einer umfangreichen „Gebrauchsanleitung“ von Mai bis Oktober zum Gärtner.

Dabei denken die Ackerhelden noch weiter in die Zukunft und fördern den Nachwuchs: Dazu haben sie ein gemeinnütziges Bildungsprojekt für Kindergärten und Schulen in Deutschland und Österreich gegründet. Seit 2013 wird mit Kindern und Jugendlichen Bio-Gemüse angebaut und ihnen dabei anhand spannender Praxiserfahrungen Wissen über gute Lebensmittel, gesunde Ernährung, ökologische Landwirtschaft und die faszinierenden Abläufe der Natur vermittelt.

Dies waren nur drei Beispiele von Vor(aus)denkern aus der Foodbranche. Es gibt unzählige mehr und täglich werden neue, kreative Ideen umgesetzt, um den Herausforderungen unserer heutigen Zeit zu entsprechen und für die Zukunft besser aufgestellt zu sein.


Ihr denkt auch stets einen Schritt weiter? Dann lest hier noch mehr über unser Jahresmotto Vor(aus)denker, zum Beispiel über Frauen, die ihrer Zeit voraus waren.


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Autorin: Simone John
Datum: 11.05.2022


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