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Woher kommt der Döner?

Döner Kebab

Gleich eine enttäuschende Nachricht zu Beginn. Die Frage „Woher kommt der Döner?“ lässt sich nicht so eindeutig beantworten, wie der ein oder andere sich beim Öffnen dieses Beitrags erhofft hat. Wir wollen dennoch ein wenig in die Geschichte des Döner Kebabs blicken und uns die Leckerei, die hierzulande zu beliebt ist, mal genauer anschauen.

Was ist eigentlich ein Döner?

Bevor es in die Geschichte und den ewigen Streit der Herkunft geht, wollen wir uns erst mal anschauen, was ein Döner bzw. ein Döner Kebab eigentlich ist. Klar ist, dass es ein Gericht aus der türkischen Küche ist. Es besteht aus mit Marinade gewürzten Fleischscheiben, die schichtweise auf einen senkrecht stehenden Drehspieß gesteckt und seitlich gegrillt werden. Von diesem werden nach und nach die äußeren, gebräunten Schichten dünn abgeschnitten. Diese Zubereitungsart ist gleichzeitig der Namensgeber der Spezialität. Der Begriff Döner Kebab kommt aus dem Türkischen. Döner bedeutet so viel wie „sich drehend“ und Kebab ist das türkische Wort für gegrilltes oder gebratenes Fleisch. Ein Döner Kebab ist also letztlich „sich drehendes Grillfleisch“. Ursprünglich wurde für Döner nur Hammel- oder Lammfleisch verwendet. Außerhalb der Türkei ist auch die Verwendung von Kalb- und Rindfleisch oder Geflügel wie Pute oder Hühnchen üblich. Wie das Fleisch serviert wird, ob in Brot oder zu Reis, Pommes und Salat, hat mit der Begrifflichkeit Döner Kebab nichts zu tun.

©Unsplash

Wer hat den Döner erfunden?

So viel vorab, die Schweizer waren es nicht. Die Diskussion rund um die Herkunft des Döner Kebabs spielt sich zwischen der Türkei und Deutschland ab.

Laut Wikipedia-Eintrag tauchte die Zubereitung von Fleisch am Drehspieß geschichtlich das erste Mal 1836 in Anatolien auf. Der damalige Schisch Kebab wurde allerdings noch waagegerecht über dem Feuer gegrillt. Einige Zeit später soll ein Koch namens Hamdi in Kastamonu den Spieß erstmals senkrecht gegrillt haben. 25 Jahre später in Bursa könnte eine weitere mögliche Geburtsstunde des Döners liegen. Der Koch İskender, Gründer eines nach ihm benannten Restaurants, verarbeitete einen Teil des Hammelfleischs zu Hackfleisch und schichtete es zwischen weichgeklopften Fleischscheiben. Er servierte das gegrillte Fleisch mit Joghurt und zerlassener Butter auf einer Lage geschnittenem Fladenbrot, bekannt als Iskender Kebap. In Bursa soll auch der Name Döner Kebap gebildet worden sein.

In Deutschland ist der Döner seit den 70er-Jahren eine der bekanntesten Imbissspezialitäten. Hierzulande beanspruchen zwei türkische Einwanderer die Erfindung des Döner Kebabs für sich. Der türkische Gastarbeiter Kadir Nurman kam nach Deutschland und arbeitete in Stuttgart. Im Jahr 1972 verschlug es ihn dann nach Berlin, wo er, aufgrund des hektischen Alltags, den Döner im Fladenbrot erfunden haben soll. Er wollte so den Menschen auf schnelle Weise ein Essen zum Mitnehmen und auf die Hand anbieten. 2012 meldete sich Nevzar Salim zu Wort und stellte klar, er habe den Döner in Wirklichkeit erfunden – und zwar bereits im Jahr 1969 in Reutlingen, Baden-Württemberg. Er ist ebenfalls türkischer Gastarbeiter und habe eigenen Aussagen zufolge mit seinem Vater zusammen Döner bei türkischen Familien- und Vereinsfesten verkauft, die so beliebt waren, dass sie später auf dem Marktplatz angeboten wurden.

Welche der Geschichten nun stimmt, bleibt weiter unklar. Fakt ist, dass der Döner in Deutschland sehr beliebt ist und es in Berlin sogar mehr Dönerbuden gibt als in Istanbul.

Döner Variationen

Die wohl bekannteste Form des Döner Kebabs ist die im Fladenbrot. Das Fleisch wird, frisch vom Grillspieß geschnitten, zusammen mit verschiedenen Salaten und Soßen in einem Fladenbrot oder Pide serviert. Weitere Variationen sind der Dürüm-Döner, bei dem Dönerfleisch, Gemüse und Soße in ein dünnes, einem Wrap ähnliches Fladenbrot (Yufka) gesteckt und zum Verzehr aufgerollt werden, die Döner-Box, die mit Dönerfleisch, Pommes frites und Soße gefüllt wird, und der Dönerteller, bei dem das gegrillte Fleisch zusammen mit Soße, Gemüse und einer weiteren Beilage wie Reis oder Pommes auf einem Teller serviert wird. Mittlerweile halten auch vegetarische und vegane Döner-Variationen Einzug in die Imbissbuden und folgen dem Trend zu einer pflanzlicheren und nachhaltigeren Ernährung.

Döner selbst machen

Wer sich zu Hause mal an einem Döner Kebab probieren möchte, wird sich zunächst die Frage stellen, wie das Fleisch zubereitet werden soll. Hierfür gibt es tatsächlich kleine Dönergrills, die ein senkrechtes Grillen eines Fleischspießes möglich machen. Wer so etwas nicht zu Hause hat oder sich nicht anschaffen möchte, kann das Fleisch auch dünn geschnitten in der Pfanne braten. Das Ergebnis wird nur nicht wie ein echter Döner Kebab sein. Dafür muss man schon zum nächsten Imbiss gehen.

Wer es dennoch mal ausprobieren will, kann sich hier inspirieren lassen:


Wer sich für internationale Küchen interessiert, kann auch gerne unsere Beiträge zur Levante-Küche, zu  Streetfood Küchen und Internationalen Foodtrends lesen.


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Autorin: Candy Sierks
Datum: 23.08.2022



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