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Wie sieht unsere Ernährung 2030 aus?

Roboter, als Symbol für die Zukunft der Ernährung

Wie sieht die Ernährung der Zukunft aus? Welche Lebensmittel werden wir essen? Und welche Ernährungstrends sind 2030 angesagt? Antworten auf diese Fragen sind sowohl für die Lebensmittelwirtschaft als auch die Lebensmittelwissenschaft spannend und wichtig.

Ein 17-köpfiges Expertenteam hat 21 relevante Schlüsselfaktoren identifiziert, die sich mit der Zukunft der Ernährungswirtschaft befassen, und daraus acht Szenarien entwickelt, die eine Zukunftslandkarte abbilden. Zur Erstellung wurden verschiedene Kernfragen definiert, aus deren Kombinationen sich die voneinander abgrenzbaren Zukunftsideen ergeben. In den einzelnen Szenarien werden die Auswirkungen auf die globale Marktwirtschaft, das Konsumverhalten, die Produktion und die Agrarwirtschaft erläutert.

Lassen Sie sich im Folgenden auf eine Reise in die Zukunft ein, auf der wir Ihnen die Bereiche globale Marktwirtschaft und das Konsumverhalten an drei Beispielen vorstellen.

Das Effizienzszenario

Ein kurzfristiges Streben nach Gewinn befördert die globale Vereinheitlichung. Nach diesem Szenario wäre die Lebensmittelwirtschaft im Jahr 2030 von überregionalen, überwiegend global agierenden Konzernen geprägt. Durch stabile Rohstoffpreise kommt es zu einer starken Vereinheitlichung der weltweiten Lebensmittel und gleichzeitig zu einer Reduktion der internationalen Vielfalt von Rohstoffen und Produkten. Die Gesellschaft orientiert sich an den globalen Standards und dem Effizienzdenken, was zu einer erhöhten Arbeitsleistung und mehr Mobilität führt. Die Folge ist weniger Individualität und ein vorwiegend preisgetriebenes Konsumverhalten. Auch das Essverhalten ändert sich; Kochen ist kein soziales Erlebnis mehr, Essen erfolgt nebenbei und der Außer-Haus-Verzehr nimmt zu. Essen dient in erster Linie der Energiezufuhr und nicht dem Genuss. Die Wahl der Produktionsorte orientiert sich stark an Kosten und Prozesseffizienz. Die meisten Lebensmittel sind stark verarbeitet. Themen wie Regionalität und Herkunft spielen kaum eine Rolle. Laut Experten tritt dieses Szenario ein, wenn zukünftig kurzfristiges Gewinnstreben dominiert, was wiederum zu einer globalen Vereinheitlichung führt und langfristige Innovationen unterdrückt.

Das Global-&-Fair-Szenario

Ein ganz anderes Bild unserer Zukunft zeichnet Szenario 05. Regionalität und Werte spielen für den Verbraucher in dieser Welt eine wichtige Rolle. In der globalen Marktwirtschaft dominieren multinationale Konzerne. Themen wie Umwelt- und Klimaschutz oder die Bekämpfung von Hunger und Armut haben weltweit an Bedeutung gewonnen. Die Konzerne orientieren sich nicht nur an kurzfristigen Gewinnen, sondern sind daran interessiert, langfristige Innovationen zu entwickeln. Der Verbraucher lebt 2030 individuell und werteorientiert. Der überwiegende Teil der Konsumenten entwickelt ein „Wir-Denken“ und hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Für die meisten Menschen ist Essen mehr als nur reine Nahrungsaufnahme. Es wird viel Zeit in die Beschaffung, in die Zubereitung und in das Essen selbst investiert. Auch das gemeinsame Essen hat einen hohen Stellenwert. Essen ist außerdem ein Ausdruck der eigenen Individualität und Persönlichkeit. Dieses Szenario tritt zukünftig ein, wenn Moral und Individualisierung zusammentreffen.

Das Verzichtsszenario

Dieses Szenario ist noch stärker von Moral geprägt als Szenario 05, denn kritische Verbraucher setzen darauf, sich selbst zu versorgen. Eine Konsumverweigerung führt aus diesem Grund zu einer Vereinfachung. Ein Wachstum der Konsumwelten steht bei diesem Szenario nicht im Fokus. Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz wird verstärkt auf internationaler Ebene zusammengearbeitet. National oder regional geschützte Wirtschaftsräume ersetzen den globalen Freihandel. Die Mobilität von Personen und Gütern hat deutlich an Bedeutung verloren. Die Lebensmittelwirtschaft setzt verstärkt auf regionale Produkte, allerdings kommt es so zu einem Verlust der globalen Lebensmittelvielfalt.

In der Gesellschaft setzen sich Leitmotive wie Authentizität, Regionalität und Nachhaltigkeit durch. Dem Menschen steht viel Freizeit zur Verfügung, die er auch dafür nutzt, sich Nahrungsmittel zu beschaffen, diese zuzubereiten und zu essen. Das Essen soll satt machen, aber auch der Geschmack spielt in diesem Szenario eine bedeutende Rolle. Auf die Persönlichkeitsentwicklung hat es jedoch keinen Einfluss. In einer einheitlichen und politisch korrekten Gesellschaft definiert sich niemand über sein Essen.

Wer sich auch für die anderen Zukunftsszenarien sowie die Kernfragen interessiert, kann sich die vollständigen Ausführungen „Die Zukunft der Ernährungswirtschaft – Wie essen wir 2030?“ vom Cluster Ernährung HIER  herunterladen.

 


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Datum: 05.02.2018



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