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Berliner zum Karneval – aber warum?

Zwei Berliner zum Karneval

Die Jecken unter uns haben lange darauf gewartet, in wenigen Tagen ist es endlich wieder so weit. Wie jedes Jahr pünktlich am 11. November um 11:11 Uhr beginnt die fünfte Jahreszeit. Dabei gibt es viele regionale Unterschiede: Karneval oder Fasching? Helau oder Alaaf? In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Zu den Festtagen gehört ein Gebäckstück aus Hefeteig, das in Fett ausgebacken wurde. Aber auch bei dessen Namen spalten sich deutschlandweit die Meinungen. Und woher kommt die Tradition dieses Schmalzgebäcks überhaupt?

Berliner zum Karneval mit Zuckerglasur

Berliner zum Karneval – Kräppel zu Fasching

Laut Duden ist es ein „in schwimmendem Fett gebackenes, meist mit Marmelade gefülltes, kugelförmiges Gebäckstück aus Hefeteig“. An welchen Namen du jetzt denkst, sagt viel darüber aus, wo du wohnst bzw. aufgewachsen bist. Als Berliner sind sie in den meisten Teilen Deutschlands zu finden, vor allem im Westen. Niemals solltest du allerdings in Berlin einen Berliner bestellen – da könnten die Bewohner unserer Hauptstadt sehr empört reagieren. Denn dort und in Ostdeutschland heißen sie Pfannkuchen und das, was in anderen Teilen Deutschlands als Pfannkuchen bekannt ist, wird Eierkuchen genannt. In Bayern ist der Begriff Krapfen etabliert, in einigen wenigen Regionen sogar Faschingskrapfen. In meiner Heimat (Mittel-)Hessen sagen wir hingegen Kräppel. Geliebtes Kind trägt eben viele Namen.

Warum ausgerechnet zu dieser Zeit?

Egal ob Berliner, Pfannkuchen oder Krapfen, zur närrischen Zeit gehört die süße Köstlichkeit einfach dazu. Doch woher kommt dieser Brauch? Nach der Fastnachtszeit beginnt traditionell die christliche Fastenzeit. So wurde der Verzehr von Berlinern bereits im Mittelalter von Geistlichen vor dem Fasten empfohlen, um sich für die nachfolgende Zeit zu stärken. Während diesen sechs Wochen bis Ostern sollten weder Eier- noch Milchspeisen verzehrt werden. Früher war es daher besonders wichtig, diese leicht verderblichen Lebensmittel noch vor der Fastenzeit aufzubrauchen. Da für die Herstellung des süßen Gebäcks u.a. Eier, Milch und Butter benötigt werden, wurden Berliner auch aus praktischen Gründen sehr beliebt.

Berliner zum Karneval mit Karnevalsdekoration

Welcher Berliner zum Karneval ist der richtige?

Mit dem Start der fünften Jahreszeit stehen wir also wieder in der Bäckerei unseres Vertrauens vor der altbekannten Herausforderung: Welche Füllung soll es denn sein? Himbeermarmelade, Pflaumenmus, Eierlikör, Schokolade oder doch einfach nur in Zucker gewälzt – die Auswahl ist groß. Ich persönlich habe dazu eine klare Taktik: möglichst viele verschiedene Sorten kaufen, in Stücke schneiden und mit Freunden, Familie oder Kollegen teilen.


Zugegeben, eine ganz leichte Kost sind Berliner mit 200 bis 400 Kalorien pro Stück nicht gerade. Wenn sie dir zu zucker- und fetthaltig sind, du aber nicht auf süßes Gebäck verzichten möchtest, dann haben wir hier mit dem Backbuch „Einfach natürlich backen“ genau das Richtige für dich.



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Autorin: Simone John
Datum: 02.11.2018



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