Wenn die Füße am Abend schmerzen, der Mund trocken vom vielen Reden ist und der Kopf vor lauter neuem Input und Ideen nicht zur Ruhe kommt, ist das ein großes Anzeichen dafür, dass man seinen Tag in Stuttgart auf der Intergastra 2018 verbracht hat. Wir waren vor Ort und haben uns umgeschaut, was die Branche bewegt.
Nach ihrem Dornröschenschlaf im Jahr 2017 kam die Intergastra 2018 noch erholter denn je zurück und präsentierte sich dabei im XXL-Format – ihre „Traummaße“: 1.400-115.000-10. Denn bei der diesjährigen Ausgabe der Fachmesse für die Hotel- und Gastronomiebranche waren 1.400 Aussteller mit Neuheiten und bewährten Lösungen auf 115.000 Quadratmetern Fläche in zehn Hallen zugegen. Der Zuwachs um die Paul-Horn-Halle, die zehnte Halle auf dem Stuttgarter Messegelände, machte das Mehr an Ausstellern möglich.
Viele Hallen heißt, viel zu entdecken
Mehr Fläche und mehr Aussteller bedeutete in diesem Fall also auch, mehr Messeschritte zurückzulegen, wenn man den Wunsch hegte, einmal jede Halle besucht zu haben. Dabei sorgte die thematische Aufteilung der Hallen, die auch noch mal an den Eingängen zu den einzelnen Hallen via Monitor angezeigt wurde, für eine zusätzliche Orientierung im Messedschungel. Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, mal den Überblick zu verlieren – gerade weil man immer wieder „ungeplante“ Stopps einlegt.
Wer zum Beispiel in den Hallen rund um Küchentechnik unterwegs war, konnte sich alle paar Meter über die eine oder andere kleine Wegzehrung freuen, die ihm angeboten wurde – beispielsweise frisch (auf)gebackene Croissants und Kuchen, Schnitzel und Pizza oder auch Bratwurst aus Ente oder eine fleischlose Variante aus unter anderem Algen und Kichererbsen, wie sie zum Beispiel Retigo servierte. Denn wie könnten die Hersteller, ihre technischen Geräte besser präsentieren als im unmittelbaren Praxis-Härtetest.
Aber auch in den Food- und Getränkehallen ist der Name Programm und hier freuten sich Augen und Gaumen gleichermaßen, da es alle Nase lang etwas zu verkosten gab: von eher traditionellen Produkten wie Konfitüren bis hin zu Proteinpasta, Honig – direkt aus der Wabe –, Waffeln am Stiel oder Burgern im Miniformat. Auch das Thema Streetfood ist mittlerweile fest etabliert, sodass zahlreiche Rezeptideen, Konzepte und Streetfood-Anhänger und Co. präsentiert wurden.
Was kommt, was bleibt?
Auch die Plattform Newcome ist immer wieder Garant dafür, Neues zu entdecken – wie die Kräuterbitter von Dr. Jaglas. Die Apothekerfamilie Jagla stellt diese seit Jahrzehnten nach einer mittelalterlichen Rezeptur einer Klosterapotheke her. Seit den 1960er-Jahren wurde der traditionelle Kräuterbitter um Artischockenblätter ergänzt, herausgekommen ist dabei das Artischocken-Elixier. Auch unter den Newcomern vertreten waren die Superdrinks Take it easy und Keep on moving des gleichnamigen Unternehmens. Dahinter verbergen sich ein isotonischer Grünteemix mit unter anderem Kokoswasser und eine Maracuja-Schorle mit Ingwer und Ginseng.
Ein Thema, das in den Technikhallen auch weiterhin omnipräsent war, ist und bleibt die Digitalisierung – egal ob beim Kombidämpfer und bei der Spültechnik oder in puncto Kommunikation, die bei Gastfreund aus Kempten zum Beispiel einfach über das TV-Gerät oder eine digitale Gästemappe erfolgt und so den Alltag erleichtert. Übrigens auch entdeckt: eine digitale Kreidetafel von Wesual, für die es keine schöne Sonntagshandschrift mehr braucht.
Der Zuwachs um die Paul-Horn-Halle trug zudem dazu bei, dass das Rahmenprogramm rund um Fokus Hotel, die Gelatissimo, Fachkongresse oder den Stuttgart Coffee Summit noch vielfältiger gestaltet werden konnte.
Da die Intergastra 2019 wie gewohnt nicht stattfindet, bleibt, gespannt abzuwarten, was sich die Messe Stuttgart bis dahin Neues ausgedacht haben wird. Wir sind es zumindest schon jetzt.
Wir waren auch im letzten Jahr auf diversen Messen unterwegs und haben uns nach neuen Trends umgeschaut, zum Beispiel auf der Internorga 2017 oder der südback 2017. Schaut selbst, was wir entdeckt haben.