Pressemitteilungen, Newsletter, Blogbeiträge – kein Tag zieht vorbei, ohne dass wir nicht für unsere Kunden ordentlich die Tasten klimpern lassen. Das Schreiben ist Kern unserer täglichen Arbeit und wohl eines der wichtigsten Kommunikationsmittel der Menschheit. Grund genug, um einen Blick zurück in die Geschichte zu werfen und die Ursprünge der Schrift aufzudecken. Wir schalten die Zeitmaschine an und nehmen euch mit in die Zeit der alten Ägypter.
Auf den Spuren ägyptischer Hieroglyphen
Einigen Quellen nach sind die ersten Bilder und Zeichen als Bestandsaufnahme von Macht und Besitz entstanden. Schon damals versuchte der Mensch neben dem sprachlichen Ausdrucksvermögen einen Weg zu finden, um bestimmte Besitzverhältnisse, Erinnerungen und Wissen dauerhaft zu wahren. Einen Hinweis darauf geben erste Höhlenmalereien in Mesopotamien (dem heutigen Irak), die wilde Tier- und Strichzeichnungen zeigen. Später im alten Ägypten, vor circa 5.000 Jahren, etablierten sich dann die ersten Zeichen in Form von Hieroglyphen. Über die genaue Herkunft wird bis heute gerätselt, aber entstanden ist das Zeichensystem aus den unterschiedlichen Wort-, Deute- und Lautzeichen. Wer bereits in Ägypten im Urlaub war, hat die schönen kleinen antiken Schriftzeichen sicherlich schon einmal an der Fassade eines Tempels gesehen. Auch auf Papyrus als Souvenir gedruckt, sind die kunstartigen Schriftzeichen heute noch ein beliebtes Mitbringsel. Kein Wunder, die kleinen Malereien sind schon eine Kunst für sich. Ganze 3.000 Jahre blieb das Schriftsystem so unverändert, bis es den Leuten damals zu umständlich wurde und eine schnellere Schriftform hermusste. So wandte man sich im Laufe der Zeit immer mehr von den bildlichen Figuren und Zeichen ab und kürzte auf schnellere und keilartige Schriftzeichen. In Geschichtsbüchern spricht man hier von der mesopotamischen Keilschrift. Offensichtlich gab es hier schon erste Ähnlichkeiten mit dem heutigen Alphabet, aber wirklich weiterentwickelt wurde sie damals nicht.
Die Geburtsstunde des europäischen Alphabets
Letztendlich ist es schwer zu sagen, wann genau das erste echte Alphabet zum Einsatz kam. Einigen Quellen nach geht die Geburtsstunde des heutigen Alphabets zurück bis 2.000 v. Chr. Hier wurden erstmals aus den 22 ägyptischen Konsonantenzeichen 30 Zeichen entwickelt, die sich weg von der Zeichen- hin zur Buchstabenschrift etablierten. Verbreitet wurde das Alphabet erstmals durch die Phönizier, die damaligen Einwohner von Phönizien. Das Gebiet lag zu dieser Zeit im heutigen Libanon, Syrien und Israel. Von dort aus verbreitete sich das Alphabet über den gesamten Mittelmeerraum. Gleichzeitig entwickelten sich auch die Hieroglyphen zu einer rein alphabetischen Schrift weiter. Aus längeren Hieroglyphen, die ganze Gegenstände benannten, wurde ein alleiniger Laut, wie zum Beispiel „beyt“ (Haus) stand nur noch für den Laut „B“. Und so verbreitete sich die Methodik im gesamten Raum und viele verschiedene Varianten des Alphabets wurden geboren. Für unsere Entwicklung ist das griechische Alphabet am wichtigsten. Die Griechen haben das phönizische Alphabet weitestgehend übernommen und nur einzelne unbrauchbare Konsonanten in Vokale umgewandelt. Außerdem ergänzten sie das Alphabet um weitere Buchstabenvarianten, weil es für die griechischen Laute nicht genug gab. Die Adaption der Griechen bildete später die Grundlage für die Latiner, die das Alphabet zwar im Großen und Ganzen übernahmen, aber auch wieder mit neuen Zeichen aus anderen Sprachen erweiterten: Y und Z aus dem Ostgriechischen und W, U und J aus dem Angelsächsischen. Wahnsinnig komplex, oder? Schlussendlich tauchte im 13. Jahrhundert v. Chr. an der nordsyrischen Küste ein kleines Täfelchen auf, das die Reihenfolge der Buchstaben so zeigte, wie sie dem hebräischen, griechischen und lateinischen Alphabet entnommen werden. Die Chronologie der Buchstaben blieb über die letzten Jahrhunderte zum größten Teil intakt und somit war die perfekte Reihenfolge, wie wir sie heute kennen, geboren.
Fun Fact: Die steile Karriere als Schreiber im alten Ägypten
Wer zu damaligen Zeiten das Schreiben beherrschte, durfte sich über viel Reichtum und Anerkennung freuen. Nur wenige Menschen kamen mit dem komplexen Schriftsystem zurecht. Eine Anstellung als Schreiber war sozusagen eine Art Beamtenkarriere. Na, so ein bisschen neidisch sind wir da ja schon. 😊
Wissenshungrig nach weiteren Reportagen? Dann haben wir passend zur Adventszeit die Geschichte des Christstollens parat.