Es ist die Woche der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN). Seit 2015 finden die Aktionstage der Europäischen Nachhaltigkeitswoche statt, eine von Deutschland, Frankreich und Österreich ins Leben gerufene Initiative, an der Menschen aus ganz Europa teilnehmen können. Ziel ist es, vorbildliches Engagement in ganz Deutschland sichtbar zu machen und zu einem nachhaltigeren Handeln zu bewegen. Auch uns liegt das Thema sehr am Herzen. Daher haben wir uns als leidenschaftliche Foodies ein paar Gedanken gemacht, wie wir zumindest beim Einkaufen und in der Küche einen Teil zum Umweltschutz beitragen können. Hier ein paar Tipps, wie auch ihr als Einzelperson unter #tatenfuermorgen aktiv werden könnt.
Less Waste – Verpackungen vermeiden und weniger Müll produzieren
Es fängt beim Einkaufen an und endet bei der Zubereitung der Speisen: die Müllflut. Egal ob es sich um leeres Verpackungsmaterial, benutztes Backpapier oder Reste des verarbeiteten Obstes oder Gemüses handelt – in der Küche kommt immer einiges an Resten zusammen. Dabei lässt sich allein Ersteres ganz einfach vermeiden, wenn man sich vorab schon Gedanken macht, wie sich das ein oder andere einsparen lässt. Gerade beim Einkauf ist der Griff zur eigenen Stofftasche anstatt zur Plastiktüte an der Kasse der erste Schritt in die richtige Richtung. Im Supermarkt selbst sollten unverpackte Lebensmittel bevorzugt werden, vor allem beim Obst und Gemüse. Lieber zur losen Ware greifen oder Mehrwegnetze verwenden und Plastiktüten vermeiden. Wer direkt zum Markt geht oder sein Grünzeug sogar selbst anpflanzt, tut natürlich doppelt Gutes. Dann wird nicht nur Verpackung gespart, sondern zudem werden Transportwege reduziert. Also am besten auch gleich regional einkaufen. Wer aber zunächst das Projekt Less Waste anstatt Zero Waste in den Fokus rückt, kann sich auch mal schlau machen, ob es in der Nähe einen verpackungsfreien Supermarkt gibt. Das Konzept wird mittlerweile in jeder größeren Stadt dankend angenommen und bietet hochwertige, fair gehandelte Lebensmittel ohne oder mit ökologisch abbaubarer Verpackung an. Hier wird also komplett auf Plastik verzichtet. Einkaufen lässt sich nur mit selbst mitgebrachten Gläsern und Behältern, die vorab gewogen werden, um dann an der Kasse nach Gewicht der Waren abrechnen zu können. Eine tolle Sache, aber Einkaufen sollte hier vorab genauestens geplant sein, damit man ausreichend Equipment dabeihat. Eine Übersicht über verpackungsfreie Supermärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz liefert die Karte hier am Ende des Artikels.
Nachhaltig kochen – Energie sparen und Reste verwerten
Ist der Einkauf zuerst einmal zu Hause, geht es anschließend an das Kochen. Der erste Tipp ist, das Essen so energiesparend wie möglich zuzubereiten. Viel zu kleine Töpfe auf zu großen Herdplatten vergeuden unnötig Energie und auch ein Deckel auf dem Topf verhindert, dass zu viel wertvolle Wärme verloren geht. Außerdem lässt sich auch Strom sparen, indem man nicht für alles ein extra Gerät anschafft: Smoothie-Maker, Standmixer, Pürierstab, Reiskocher, Mikrowelle und Backofen usw. Oft genügt ein Gerät, das sich für mehrere Anlässe einsetzen lässt. Falls es doch unbedingt auf die Shoppingliste muss, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass das Gerät eine hohe Energieeffizienz-Stufe hat. Ansonsten mit lieber weniger Geräten hauswirtschaften und sie bewusster einsetzen. Vieles lässt sich nämlich auch komplett ohne Energie bewältigen. Weiter geht’s mit den klassischen Resten, die nicht im Gericht oder Gebäck vollständig verarbeitet werden konnten, aber zu einem Bruchteil Bestandteil des Rezeptes waren. Angebrochene Lebensmittel kann man leicht einfrieren oder clever weiterverarbeiten. Am besten sucht man sich vorab schon ein leckeres Rezept aus, das ähnliche Zutaten enthält. So bleiben keine Lebensmittel übrig und landen später auch nicht im Müll. Aus übrig gebliebenen Kartoffeln für ein Kartoffel-Gratin zum Beispiel, lässt sich ein Tag später ein cremiger Kartoffelbrei herstellen oder herzhaft, knusprige Bratkartoffeln. Gerade bei der Resteküche ist alles erlaubt und oft schmeckts am zweiten Tag sogar noch besser. Besonders beim Verwerten von Gemüseresten sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Unter dem Begriff „leaf to root“ findet man im Internet einige Ideen, wie sich Gemüse vom Blatt bis zur Wurzel verarbeiten lässt. Aus Blättern werden leckere Pestos und aus übrigen Schalen knusprige Chips aus dem Ofen. Weitere Ideen finden sich auch in unserem gleichnamigen Beitrag zum Thema Gemüse komplett verwerten.
Umweltbewusst lagern – Plastik vermeiden und clever aufbewahren
Wichtigstes Credo bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln: Auf zusätzliches Verpackungsmaterial verzichten und auf vorhandene Behälter zurückgreifen. Glasbehälter sind eine großartige Option und besonders nachhaltig. Wer keinen Vorrat zu Hause hat und Kosten sparen möchte, kann auch ganz leicht leere Schraubgläser von Marmeladen, Gewürzgurken & Co. umfunktionieren. Mit ein paar cleveren Handbewegungen lassen sich im Nu hübsche Vorratsgläser basteln. Für einen einheitlichen Look gibt es hier kostenlose Etiketten-Vorlagen als Inspiration. Wer aber noch leere Tupperdosen im Küchenschrank hat, kann auch diese für die Aufbewahrung von Lebensmitteln verwenden. Solange kein neues Plastik nachgekauft wird und alte Behälter noch lange genutzt werden, ist das kein Problem und die nachhaltigere Option gegenüber Plastik- und Alufolie. Auf Letzteres kann man übrigens komplett verzichten. Mittlerweile gibt es umweltfreundliche Bienenwachstücher, die nicht nur mit schönen Mustern erhältlich, sondern auch ökologisch abbaubar sind. Die plastikfreie und natürliche Verpackungsalternative gibt es in allen möglichen Größen und besteht aus einem Baumwollstoff, der mit einer Wachsmischung beschichtet ist. Durch die Wärme der Hände sind die Tücher maximal verformbar und passen sich an Lebensmittel oder Behälter an, die man verschließen oder aufbewahren möchte. Sogar zum Einfrieren eignen sich die Bienenwachstücher. Besonders stylische Ausführungen mit Flamingos, Blumen & Co. haben wir hier gefunden. Eine andere Alternative sind noch atmungsaktive, wiederverwendbare Stoffbeutel aus Baumwolle, Hanf oder Leinen. Feucht eignen sie sich besonders gut für die Aufbewahrung von Obst und Gemüse, dadurch bleiben die Lebensmittel länger frisch. Im trockenen Zustand können dort Reis, Linsen, Nudeln oder Bohnen eingefüllt werden. Fair genähte und klassische Baumwollbeutel für mehrere Anlässe gibt es hier.
Viele dieser Tipps lassen sich leicht im Alltag umsetzen. Auch wenn wir wahrscheinlich nie zu 100 Prozent alles ökologisch richtig machen werden, ist jeder noch so kleine Schritt wertvoll und unser individueller Beitrag zum Umweltschutz. Es schärft unser Bewusstsein für ein verträgliches Miteinander von Mensch und Natur.
Wer sich noch weiter mit dem Thema auseinandersetzen möchte, kann sich auch mal Gedanken dazu machen, woher eigentlich seine Kleidung stammt. Auch Tierwohl ist Teil einer nachhaltigen Lebensweise. In unserem Blogbeitrag zu Tierwohl-Labels erfährst du, was hinter den einzelnen Siegeln steckt und bei welchem du mit gutem Gewissen zuschlagen kannst.