Direkt zum Inhalt wechseln
Zurück zur Übersicht

Tagung der Ernährungsumschau: So werden Ernährungsfachkräfte sichtbar

Ob Diätassistentenschülerin oder Verbandspräsidentin – am 19. Oktober einte sie alle eine Frage: Wie können wir als Ernährungsfachkräfte sichtbarer werden? Antworten darauf gab es bei der Tagung der Ernährungsumschau in Frankfurt in geballter Vielfalt. Von Impulsvortrag über Coaching Sessions bis zum Stationentalk – der Veranstaltungstitel „sichtbar! hörbar! vernetzt! Ernährungskompetenz mitteilen“ wurde an diesem Tag in den unterschiedlichen Formaten gelebt. So viel sei schon verraten, die Kommunikation hat nicht mit dem Ende der Tagung aufgehört. Aber erst mal alles auf Anfang.

 

Tagung Ernährungsumschau Frank Wolfförter

Tagung der Ernährungsumschau: Einstieg mit Augenzwinkern

Frank Wolfförter, Verlagsleiter des Umschau Zeitschriftenverlags, begrüßte die Teilnehmer im lichtdurchfluteten Vortragssaal im Haus am Dom zur zweiten Tagung der Ernährungsumschau. Danach übernahm Dr. Udo Maid-Kohnert, Redaktionsleitung Ernährungsumschau, und zeigte mit einem Augenzwinkern die bunte Welt der Ernährungsexperten, die medial präsent sind. Ob sexy oder humorvoll – die Eigen-PR ist massiv, etwas dünn sieht es allerdings beim fundierten Ausbildungshintergrund aus. Im Umkehrschluss ist dies eine große Chance für Ernährungsfachkräfte wie zum Beispiel Oecotrophologen und Diätasssistenten. Wichtige Impulse, wie genau man mehr Menschen erreichen kann, erfuhren die Teilnehmer von den darauffolgenden ReferentInnen.

 

 

Tagung Ernährungsumschau Dr. Christina Steinbach

So geht Netzwerk

Dr. Christina Steinbach machte den Anfang. Die Ernährungswissenschaftlerin und Vertriebsleiterin bei DR. AMBROSIUS ist eine absolute Expertin in Sachen Netzwerke und brachte die Vorteile von gemeinschaftlichem Handeln auf den Punkt. Ein Netzwerk bietet Sicherheit, macht es möglich, dass sich Kompetenzen ergänzen, und trägt dazu bei, Kosten zu reduzieren. Wenn sich Ernährungsfachkräfte vernetzten, könnten nicht nur Synergieeffekte genutzt werden, auch eine gemeinschaftliche Außendarstellung mit großer Wirkung wird möglich. Mehrfach betonte Steinbach die wichtigste Zutat für ein funktionierendes Netzwerk: Vertrauen. Was sich jetzt so einfach und logisch anhört, hat in der Praxis einige Tücken. Doch auch hier setzte sie gekonnt an. Vertrauen entsteht dann, wenn man die unterschiedlichen Kompetenzen der Teampartner schätzt und annimmt. Die Basis dafür ist das Bewusstsein, dass in einem Netzwerk unterschiedliche Menschen-Typen essenziell sind – vom Macher bis zum Bewahrer.

 

 

Tagung Ernährungsumschau Verena FrankeErfolgreich im Netz

Danach durfte ich, Verena Franke von kommunikation.pur, über sieben Tipps für eine erfolgreiche Präsenz im Netz referieren. Los ging es mit dem persönlichen „Warum“ als Grundlage, denn wer anderen Menschen zeigt, warum er als Ernährungsfachkraft tätig ist, der schafft Vertrauen und sorgt für nachhaltiges Interesse. „Sei unverwechselbar“ lautet mein zweiter Tipp, der unabhängig von der einzelnen Plattform im Internet funktioniert. Unverwechselbarkeit kann sich durch die immer gleichen Emojis, die gleiche Ansprache der Follower („Hey Foodies“) oder eine eigene Bildsprache äußern. Am wichtigsten ist es jedoch, sich selbst zu zeigen, wovor sich viele Kollegen noch scheuen. Nicht nur, dass Bilder mit Gesichtern 35 Prozent mehr Likes bekommen, wer als starke Persönlichkeit sichtbar ist, der hat auch keine Konkurrenz im Netz. Durch Interaktion mit anderen Profilen, wirklichen Mehrwert und eine eigene Webseite auf dem neuesten Stand schafft man nachhaltig Sichtbarkeit im Netz.

 

Tagung Ernährungsumschau Dr. Alexa Iwan

Als souveräner Ernährungsexperte im TV

Dr. Alexa Iwan steht wie keine andere für TV-Journalismus mit Nährwert und nahm die Tagungsteilnehmer direkt mit in eine Redaktionssitzung beim Sender. Die Ernährungswissenschaftlerin und TV-Moderatorin erklärte die unterschiedlichen Formate und die jeweiligen Anforderungen an den Ernährungsexperten. Hier muss man sich klar darüber sein, was der Journalist möchte, und sich entsprechend vorbereiten – vom knackigen Statement zu einem aktuellen Thema bis zu alltagstauglichen Tipps mit Erläuterungen für eine Reportage. Doch wie kommt man als Ernährungsfachkraft nun ins Fernsehen? Es gibt drei Wege: 1. Man wird durch die eigene Präsenz z.B. im Netz oder als Autor gefunden. Hierfür ist eine klare Positionierung sehr hilfreich. 2. Man nimmt eine Anfrage an, die über die Berufsverbände eingeht. Oder 3. Man bietet ein Thema selber an, was unbedingt einen aktuellen Bezug oder Anlass haben sollte. Abschließend rundete die TV-Frau ihren Vortrag mit kurzen Tipps, wie man seinen Inhalt gut rüberbringt, ab: Macht es kurz, vereinfacht und veranschaulicht Zusammenhänge und setzt Pausen bewusst ein!

 

Tagung Ernährungsumschau Martin ScheupleinDurch Coaching ins Handeln kommen

Martin Scheuplein, Coach, Berater und Trainer, schloss nahtlos an den Vortrag von Dr. Alexa Iwan an, denn vor allem im TV zählt die eigene Wirkung. Doch wie nehmen andere einen eigentlich wahr? Um dem auf den Grund zu gehen, stand zunächst die Selbsteinschätzung im Vordergrund. Es gibt, grob gesagt, vier Typen, die Scheuplein, untermauert von Promi-Beispielen, präsentierte: Typ rot ist dominant und willensstark, Typ gelb initiativ und flexibel, Typ grün stetig und gefühlsbedacht und Typ blau gewissenhaft und am Verstand orientiert. Nach dieser Einführung sollten sich alle Teilnehmer einem Typ zuordnen und sich in jeweils einer Ecke des Saales zusammenfinden, und schon fing der richtige Austausch an. Gegenseitiges Einschätzen, mit anderen Charaktertypen interagieren, Fallstricke und Chancen aufdecken, standen auf dem Programm. In der zweiten Coaching Session ging es konkret in die Partnerarbeit – Ziele wurden gesteckt und konkrete Vereinbarungen mit Handschlag besiegelt. Ziemlich ungewöhnlich für eine Tagung, oder? Ja, die Ernährungsumschau geht andere Wege – von der Fachzeitschrift mit Online-Auftritt bis zur Veranstaltung, deren Nutzen über kurzfristige Motivation hinausgeht. Dementsprechend waren auch die Stationen-Talks mit weiteren Experten ein eher experimentelles Format, das mehr als geglückt ist.

 

Tagung Ernährungsumschau Stationentalk

Vertiefung durch Stationen-Talks

Die Referentinnen standen ebenso in ihrem Spezialgebiet als Ansprechpartner bereit, wie weitere Experten. Myrna Apel gab als Online-Redakteurin der Ernährungsumschau ihr Wissen über Onlineauftritt und Newsletter weiter, Dr. Udo Maid-Kohnert stand für Fragen rund um den Fachbuchmarkt zur Verfügung. Sarah Schocke und Lisa Seibel klärten über den Buchmarkt auf. Bei Dr. Simone K. Frey von Nutrition hub, der größten digitalen Community für Ernährungsfachkräfte, wurde über die Vernetzung untereinander diskutiert, und Dzemila Muratovic thematisierte die Wissenschaftskommunikation. Gabi Freitag-Ziegler ließ als bloggende Oecotrophologin die Teilnehmer an ihren Erfahrungen im www teilhaben. Die einzelnen Stationen wurden regelmäßigen gewechselt.

 

Tagung der Ernährungsumschau: So geht’s weiter

Stella Glogowski, Ernährungsumschau, übernahm am Ende der Veranstaltung das Wort von ihrer Kollegin Dr. Sabine Schmidt, die die Veranstaltung charmant moderierte, und gab das Datum für die nächste Tagung bekannt. Am 25.10.2019 findet die dritte Tagung der Ernährungsumschau wieder in Frankfurt statt. Bis dahin wird weiter darüber diskutiert, wie Ernährungsfachkräfte sichtbarer werden, und erste, wichtige Schritte sind getan – dies zeigen die zahlreichen Postings in den Social Media, die die Veranstaltung begleiteten und nachklingen ließen. I like!

 

Wie die Vernetzung auf internationaler Ebene gelingt und welche Erfolgsfaktoren die Ernährungskommunikation in Holland auszeichnet, ist in diesem Artikel über das PR-Netzwerk übersichtlich dargestellt.

 


Beitrag teilen:



Weitere Artikel