Direkt zum Inhalt wechseln
Zurück zur Übersicht

Das sind die Foodtrends für 2021

#teampur wirft für euch einen Blick in die lilafarbene Glaskugel

Das Jahr neigt sich mal wieder dem Ende zu und kaum ein anderes Jahr zuvor hat unser Konsumverhalten so verändert wie dieses. Kein Wunder, spätestens seit März wissen wir, dass unser globalisiertes Lebensmittelsystem auch einige Schwachstellen mit sich bringt und selbst gekochtes Essen sowieso am besten schmeckt. So lecker einige Lebensmittel aus dem sonnigen Süden sind, sobald die Lieferketten aufgrund von Grenzschließungen reißen und das Angebot sinkt, stehen wir mit leeren Händen da. Obwohl wir im Frühjahr zum Glück weitestgehend verschont geblieben sind – außer beim Toilettenpapier-Kauf, Spoiler – das hatte natürlich einen anderen Grund ;-). Die Hilfskräfte aus dem Ausland, die uns bei der alljährlichen Gurken- oder Spargelernte unter die Arme greifen, bleiben aus und somit werden auch viele Lebensmittel knapper oder teurer. Wer hätte damit gerechnet? Niemand, bisher hat ja auch alles prima funktioniert. Natürlich sind diese Entwicklungen Grund genug, um unsere Werte neu zu definieren und gewohnte Verhaltensweisen zu überdenken. Daher geben wir euch hier einen kleinen Ausblick in das Jahr 2021 und verraten euch die neuesten Foodtrends 2021 nach einem Jahr voller Homeoffice, leerer Mehlregale, ausverkaufter Hefewürfel und ganz viel Zeit für ausgiebige Kochabende.

Regionale Lebensmittel vom Biobauern nebenan

Schon in den letzten Jahren stieg das Bewusstsein für Obst und Gemüse von lokalen Landwirten an und die Pandemie hat dieses Verlangen der Verbraucher in den letzten Monaten noch einmal erheblich in die Höhe getrieben. Wer vorher seinen Wocheneinkauf gemütlich im Supermarkt erledigte, suchte während der Krise nach einer Möglichkeit, den Menschenmassen zu entfliehen, und kaufte lieber beim vertrauten Fachhändler ums Eck ein. Meistens beziehen die kleinen Läden ihre Waren von regionalen Bauern und Produzenten. So erhält man nicht nur leckere frische Produkte, sondern kurbelt auch die örtliche Wirtschaft an. Außerdem wissen wir, woher die Lebensmittel stammen, und da schmeckt es doch gleich besser, wenn Tiere vom höheren Preis profitieren und dadurch bessere Lebensumstände genießen. Besonders Bioprodukte sind gefragter denn je. Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass die Großbetriebe ihr Bio-Sortiment ausweiten und ein Lieferservice Start-up nach dem anderen aus dem Boden sprießt. Vor allem Gemüsekistenlieferungen von Biobauern werden immer beliebter. Grundsätzlich lässt sich der Trend auch mit der Slow Food Bewegung begründen. Mehr Zeit für sich während Quarantäneverordnungen bringt die Menschen zum Nachdenken und zu mehr Achtsamkeit dem eigenen Wohlbefinden und Körper gegenüber. Daher dürfen wir im kommenden Jahr sicherlich mit einem größeren Angebot an regionalen ökologischen Produkten und neuen Online-Shops im Bereich Lebensmittelversorgung rechnen. Außerdem erleben die kleinen lokalen und gemütlichen Wochenmärkte ziemlich sicher wieder einen Aufschwung – was für eine schöne Entwicklung!

Nachhaltige Alternativen für eine achtsame Ernährung

Veganer, Flexitarier, Vegetarier – tierfreier Lifestyle ist IN, Fleisch essen war gestern. Was wir schon aus dem Jahr 2019 mit der „Fridays for Future“-Bewegung kennen, hat sich weiter in das Jahr 2020 gezogen und wird auch nicht mehr von der Bildfläche verschwinden. Das Bewusstsein für das Thema Globalisierung schreitet Jahr für Jahr weiter voran und damit auch die Zahl der Menschen, die sich für eine tierfreie Ernährung einsetzen. Große bekannte Marken springen zunehmend auf den Zug auf und ergänzen ihr Sortiment mit vegetarischen/veganen Produkten. Kleine neue Unternehmen entstehen, die innovative Produkte auf Pflanzenbasis auf den Markt bringen. Und wer nicht komplett auf tierische Lebensmittel verzichten möchte, legt zumindest mehr Wert auf die Herkunft seiner Lebensmittel. Fair, sozial und ökologisch steht hier im Mittelpunkt. „Das Neubewusstsein im Umgang mit unserem Planeten“ (Gatterer 2020) entscheidet auch 2021 weiterhin die Wahl unserer Einkäufe. Ganz neu ist der Begriff „Beyond Food“, der Lebensmittel komplett neu definiert. In einigen Laboren von Universitäten wird bereits mit Substanzen experimentiert, die die Ernährung der Zukunft auf ein nächstes Level heben. Mit dabei sind Fleisch und Fisch aus Bioreaktoren oder „All-in-One“- Drinks, die ganze Mahlzeiten mit allen wichtigen Nährstoffen ersetzen. Wobei wir Letzteres bereits aus den Supermarktregalen kennen. Wir sind gespannt, was uns hier noch alles erwartet. Bisher sind wir von der großen Auswahl der fleischlosen Alternativen mehr als angetan. Ohne Fleisch schmeckts eben genauso!

DIY-Food und Gourmet-Gardening in den eigenen vier Wänden

Wer sich bisher noch nicht selbst an den Herd getraut hat, wurde spätestens im Frühjahr zu seinem Glück gezwungen. Geschlossene Restaurants, viel Zeit zu Hause und die Sehnsucht nach Abwechslung in Zeiten von einschränkendem Freizeitangebot inspirierten einen Großteil der Bevölkerung dazu, selbst die Kochlöffel zu schwingen. Vor allem das Backen war anfangs des ersten Lockdowns ein absolutes Highlight, was sich auch in den leeren Hefefächern und Mehlregalen widerspiegelte. In den sozialen Medien wurde regelrecht ein Hype ausgelöst und Hand aufs Herz, wir waren alle mit dabei. Vom Bananenbrot bis hin zu den ersten selbst gebackenen Brötchen, jedes Experiment lud zum Nachmachen ein. Es wurde fleißig gekocht, gebacken und im Laufe des Sommers sogar die ersten eigenen Hochbeete auf dem Balkon angelegt. Garteln und Selbstversorgung hat noch nie so viel Spaß gemacht! Die Freude am Selbermachen als Treiber für neue Geschäftsideen und grenzenlose Kreativität. „Hausgemacht“ als neues Hobby. Einmachen, Fermentieren, Einlegen, Trocknen … die Liste ist lang und das Schöne? Für jeden ist sicherlich was Passendes mit dabei und der Geldbeutel freut sich gleich mit. Wir sind uns sicher, dass wir uns auch nächstes Jahr auf viele spannende Projekte in den eigenen vier Wänden freuen dürfen.

Lebensmittel und Produkte mit allen Sinnen erleben

Ähnlich wie beim DIY-Trend wollen wir Lebensmittel nicht einfach nur konsumieren, sondern „erleben“. So legen wir mehr Wert auf die Präsentation der Produkte und interessieren uns für die Herkunft sowie die Verarbeitung. Hanni Rützler, die bekannte österreichische Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin, beschreibt den Megatrend bereits in ihrem Foodreport 2018 als die „neue Nähe zum Produkt“. Sprich Handwerk, Produkt und Konsument werden in Zukunft wieder intensiver verknüpft. Im Vordergrund steht nicht nur das Lebensmittel selbst, sondern alle Komponenten, die unsere Sinne ansprechen. Sehen, riechen, schmecken – ist hier das Motto! Irgendwie auch nachvollziehbar, oder? Es macht doch viel mehr Spaß, durch einen gemütlichen Hofladen zu schlendern, sich kurz mit den Menschen hinter der Theke über Produktion und Tipps zur Zubereitung auszutauschen und das eine oder andere Produkt sogar Probe verkosten zu dürfen. Daher setzen immer mehr Produzenten und innovative Vertriebe auf mehr Transparenz, damit den Foodies der Einblick in ihre Arbeit gewährt wird. So lässt sich auch gleich von Anfang an eine gewisse Nähe zu den Konsumenten aufbauen. Nicht umsonst boomen auch wieder die kleinen Fachgeschäfte wie zum Beispiel Vinotheken, Bäckereien und Metzger. Im Gegenzug zum Supermarkt kommen hier alle Sinne auf ihre Kosten. Was aber nicht nur für den Einkauf von Lebensmitteln gilt, gilt auch für die Zubereitung. Back- und Cocktailkurse, Wein- und Bierproben und DIY-Fermentation-Kits sind aktuell der letzte Schrei. Analog zum DIY-Trend, können wir hier nicht nur unsere Kreativität ausleben und unsere handwerkliche Meisterschaft unter Beweis stellen, sondern auch bei der Entstehung des Produkts live dabei sein. Eine Möglichkeit, die vor allem zu Zeiten der Pandemie online viele Anhänger findet, ein schöner Zeitvertreib allemal! Wer weiß, welche Formate uns hier in Zukunft noch erwarten.

Clean Food und zuckerfreie Getränkealternativen

Weiter geht’s mit einer Entwicklung, die sicherlich nicht neu ist, aber stetig anhält. Was wir die letzten Jahre schon mit dem gesunden Bowls-Hype und den zahlreichen Infused-Water-Rezepten beobachten durften, zieht sich auch im nächsten Jahr wieder weiter. Im Trend liegt, wer sich möglichst clean ernährt und auf zusätzliche Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und unnötig verarbeitete Lebensmittel verzichtet. Wortwörtlich also „sauber“ und „rein“, im besten Fall natürlich und frisch. Ebenso wird auf eine schonende und gesunde Zubereitungsweise Wert gelegt. Was sich anfangs mehr auf die Speisenauswahl selbst bezog, schwappt aktuell zunehmend auf die Getränkeindustrie über. Immer mehr Verbraucher wollen auf zusätzlichen Zucker, künstliche Aromen und Alkohol in Getränken verzichten. Gefragt sind jetzt „Wellness-Drinks“, alkoholfreie Cocktails („Mocktails“) und Getränke, die Entspannung versprechen. Von zugesetzter Aloe vera bis hin zu Heilkräutern und grünem Tee-Extrakt, das Angebot ist grenzenlos. Vor allem angereichertes Mineralwasser mit Vitaminen steht hoch im Kurs. Kein Wunder, dass sich mittlerweile die Gastronomie alternative Konzepte zur Getränke-Speisenbegleitung überlegt. In manchen Restaurants lässt sich neben der idealen Weinbegleitung auch eine auf die Aromen der Speisen abgestimmte Saft-Begleitung bestellen. Sicherlich mal eine andere Erfahrung, als man sie üblicherweise gewohnt ist. Auch die Auswahl an alkoholfreien Drinks wird in vielen Bars auffallend größer. Auslöser für die Entwicklung ist, analog zu den bereits vorgestellten Trends, der steigende Gesundheitsgedanke der Menschen. Zu einer bewussten vollwertigen Ernährung zählt eben auch die richtige Getränkeauswahl. Wir sind gespannt, welche Unternehmen noch auf den Zug aufspringen, und können uns gut vorstellen, dass vielleicht noch einige bekannte Marken zuckerfreie Alternativen auf den Markt bringen und dank dem Nutri-Score die ein oder andere Rezeptur überarbeitet wird. Gegen ein paar innovative anti-alkoholische Drinks haben wir natürlich auch nichts einzuwenden!

Und wer sich gleich etwas Gutes tun möchte, kann sich bei unserem Beitrag über fermentierte Getränke ein leckeres Rezept für einen gut bekömmlichen – ohne Zusatz von Zucker und künstlichen Aromen – Kombucha-Tee holen. Eine ideale natürliche Alternative zu künstlichen sowie kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken, die auch gleich die Verdauung ankurbelt.


Beitrag teilen:



Weitere Artikel