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Wie weit ein Foodtrend gehen kann – virale Foodhypes unter der Lupe

Ein Kochtopf auf einer Herdplatte

Die unfassbare Verbreitungsgeschwindigkeit des Internets macht virale Foodtrends möglich: Jemand sieht im Urlaub einen witzigen Eismacher, filmt ihn, lädt das Video hoch und innerhalb weniger Stunden kennen ihn Millionen von Menschen, den witzigen Eismacher. Seine ganz spezielle Idee findet unzählige Nachmacher auf der ganzen Welt. Doch was charakterisiert einen solchen viralen Foodtrend, und welche Voraussetzungen braucht es dafür? Wir haben das Phänomen analysiert und präsentieren: ein Erfolgsrezept in drei Schritten.

Für virale Foodtrends benötigt es …

… einen beliebten Klassiker

Virale Foodtrends drehen sich in der Regel um etwas, das die Leute kennen. Etwas, das sie gerne mögen und mit dem sie sich identifizieren können. Da wären beispielsweise die Ice Cream Rolls, die der Hamburger Gil Grobe bei einem Thailandurlaub im Frühjahr 2015 entdeckt hat. Die Basis: Eiscreme. Übrigens hat das 2,5-Minuten-Video über die magische Eisrolle aktuell fast zehn Millionen Klicks. Das gleiche Prinzip gilt für die aus dem Nichts erschienene und von Martha Stewart in Umlauf gebrachte One Pot Pasta. Das simple Nudelgericht besteht im Originalrezept lediglich aus Linguine, Zwiebeln, Tomaten, Knoblauch, Basilikum, Parmesan, Salz und Pfeffer.

… eine Variation der Herstellung

Es ist die eine kleine, naheliegende, einfache Idee, auf die niemand kommt, die ausschlaggebend für einen viralen Foodhype ist. Der eine Daniel-Düsentrieb-Trick, der die Leute aus der Reserve kitzelt. Beginnen wir am Beispiel der Ice Cream Rolls. Die Ausgangsmasse wird auf eine gekühlte Oberfläche aufgetragen und gefriert augenblicklich: Mit einem Schaber wird der Prozess beschleunigt, indem die Schicht immer wieder aufgehackt und neu ausgestrichen wird. Wenn die Schicht völlig durchgefroren ist, wird sie, ähnlich wie bei einem Wrap, aufgerollt und in einem Becher präsentiert. Das wirkt schon fast lächerlich kompliziert, verglichen mit der Herstellung der One Pot Pasta. Wie es der Name schon verrät, braucht es zur Zubereitung nur einen Topf. Dabei wird auch die Pasta nicht zuerst darin gekocht und im Anschluss darin zubereitet, nein, bei der One Pot Pasta findet alles zur gleichen Zeit statt. Die perfekte Prozessoptimierung eben.

… das richtige Timing

Da kommt man einfach nicht drumherum, man muss einfach auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, beziehungsweise die richtige Person muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Wären die beiden Martha-Stewart-Mitarbeiterinnen nicht genau in das kleine ehemalige Fischerdörfchen Peschici in das kleine Familienrestaurant Matteo Martella gegangen, dann gäbe es nirgendwo anders außer in Peschici den Durchstarter One Pot Pasta. Wäre Gil Grobe nicht an dem einen heißen Tag an dem einen kleinen Eisstand stehen geblieben, dann gäbe es zu dem Thema keine knapp 1,6 Millionen Videos (!!!) zu dem Schlagwort auf YouTube. Gil Grobe hat die Gunst der Stunde genutzt: Der zweifache deutsche FIFA-Meister hat einen eigenen Channel, „Ice Cream Rolls“, gegründet, den bereits über 360.000 Foodscouts abonniert haben. Sein zweiter Kanal („HOW2FIFA“) hat mit etwas über 23.000 Abonnenten auch eine beachtliche Reichweite, von einem viralen Foodtrend kann man jedoch nicht sprechen. Aber das ist eine andere Geschichte …


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Autorin: team.pur
Datum: 01.09.2017



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