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Klein aber fein: Snacks in Food und Media

Unser Alltag wird zunehmend flexibler, mobiler und schneller. Dies wirkt sich auf viele unserer Lebensbereiche aus. Zwei Themen davon sollen hier genauer unter die Lupe genommen werden: unser Konsumverhalten in Bezug auf Mahlzeiten und Informationen.

Teil von Snackification: Mahlzeiten werden mit anderen geteilt.

Snackification: Unseren Mahlzeiten geht es an den Kragen

Der Trend Snackification läutet das Ende der Mahlzeiten ein – zumindest so, wie wir sie kennen. Das behauptet zumindest Hanni Rützler und geht in ihrem „Foodreport 2020“ dem Trend Snackification auf den Grund. Doch was steckt hinter dem Begriff Snackification? Gut, schnell und frisch sollen unsere neuen Mini-Mahlzeiten sein, quasi Fast Food in gesund. Bestes Beispiel dafür sind Bowls in allen Farben und Varianten, die mit vielen gesunden Zutaten punkten. Snacks sollte man in diesem Zusammenhang jedoch weder mit Schokoriegeln noch fettigen Chips gleichsetzen, die bei Heißhungerattacken gerne verzehrt werden. Die besagten Snacks sind kleine Mahlzeiten, die gesund und genussvoll sind, qualitativ hochwertig und nahrhaft – kurz gesagt: die kleine Schwester unserer großen Speisen. Im Gegensatz zum Phänomen Snackification stehen unsere traditionellen Mahlzeiten, die wir drei Mal täglich und möglichst häufig mit der Familie an einem Tisch und zu bestimmten Uhrzeiten zelebrieren. Die moderne Esskultur ist da weitaus flexibler, spontaner und individueller. Hier passen wir unseren Alltag nicht mehr einem Mahlzeitenrhythmus an, sondern umgekehrt: Wir essen angepasst an den Rhythmus unseres Alltags, also wie es uns zeitlich passt.

Als Brancheninsight in die Welt der Gastronomie blickt Hanni Rützler auf neue Gastro-Konzepte und wie der Trend auch klassische Restaurants und Handelsunternehmen erreicht. Denn die neue Art des Essens erwartet auch von Handel und Gastronomie mehr Flexibilität.

Inhalte in Häppchen: Snackable Content

Snackification in a bowl: Schüssel mit Pudding, Haferflocken und Erdbeeren.

Kleine Snacks betreffen jedoch schon längst nicht mehr nur unser Essen. Auch Informationen können auf diese Art „konsumiert“ werden. Unter „Snackable Content“ versteht man Texte, Videos oder Bilder, die leicht konsumierbar sind und häufig der Unterhaltung dienen. Die Wortkreation mit Snack deutet schon darauf hin, dass diese Inhalte vor allem zwischendurch und nebenbei konsumiert werden und daher nur einen geringen Rezeptionsaufwand benötigen. Tiefgehende Informationen sollen hierbei nicht veröffentlicht werden. Besonders im Bereich Social Media begegnet uns Snackable Content. Plattformen wie Snapchat und Instagram, aber auch Facebook machen es vor: Wichtig sind Bilder und kurze, prägnante Texte. Aber warum ist Snackable Content trotz beschränkter Inhalte so wichtig? Snackable Content wird von allen Alters- und Zielgruppen gerne gelesen, angesehen und angehört. Es dient als ein Zeitvertreib, der mit unserem Smartphone immer und überall verfügbar ist – beim Warten auf die Bahn, an der Schlange im Supermarkt oder sogar während der Fernseher läuft. Und dank Social Media kann dieser Content dann wiederum an Familie, Freunde und Arbeitskollegen verbreitet werden.

Mini-Mahlzeiten, Mini-Content

Was uns als Food-PR-Agentur natürlich interessiert, ist welche Gemeinsamkeiten Snackification und der Content von Social Media nun haben. Eine ganze Menge, denn die Entwicklungen dieser Trends gehen in die gleiche Richtung. Alles soll möglichst flexibel sein und sich nicht an alten Mustern orientieren. Zeitgerecht und modern ist alles, was wenig verbindlich ist und wir zwischendurch konsumieren können. Inhalte müssen natürlich schnell und mobil verfügbar sein – egal, ob es sich dabei um das Mittagessen oder die neueste Werbung für Mode handelt.

Wenn ihr mich fragt, ich persönlich bin ein großer Fan von drei Hauptmahlzeiten. Snacks kommen bei mir nur als Zwischenmahlzeit vor oder wenn ich unterwegs etwas to go benötige – meinen Hauptmahlzeiten machen sie definitiv keine Konkurrenz. Anders sieht es da in der digitalen Welt aus, denn mal ganz ehrlich: Wer kann bei Instagram mit schönen Bildern und leicht verdaulichem Content – weil kurz und auf das Wesentliche reduziert, dadurch aber je nach Thema nicht unbedingt weniger informativ – schon nein sagen? Die Zukunft liegt in mundgerechten Stückchen – egal, ob es dabei um unsere Mahlzeiten oder Content geht.

Wer noch nicht genug von Trends hat, der kann sich von unserem Bericht über den Foodreport 2020 inspirieren lassen.


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