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Knusprig, süß und zukunftsweisend: der Glückskeks

Mehrere Glückskekse auf Teller mit Spruch

Vor allem dann, wenn wir die Rechnung in einem chinesischen Restaurant bekommen, erfreuen sie uns: kleine, helle Gebäckstücke, die wir immer direkt anhand ihres Knicks öffnen möchten. Die Rede ist natürlich vom Glückskeks. Doch wie chinesisch sind sie wirklich und woher kommen die – mal mehr und mal weniger – glücklichen Zukunftsvorhersagen eigentlich?

Der Mythos des Glückskeks: So ist er entstanden

Gleich zu Beginn muss ein Mythos um den Glückskeks aufgeklärt werden. Wer denkt, dass beim chinesischen Neujahrsfest – 2019 findet es am 5. Februar statt – Unmengen an Glückskeksen verteilt werden, der irrt sich. Denn, obwohl bei uns in keinem chinesischem Restaurant das Süßgebäck fehlen darf, der Glückskeks kommt ursprünglich gar nicht aus China. Im frühen 20. Jahrhundert wurde der Glückskeks in seiner heutigen Form in Kalifornien durch asiatische Einwanderer mitgebracht. Da mehrere japanische Familien die Erfindung des Glückskeks für sich beanspruchen, kann heute nicht mehr sicher festgestellt werden, wo die Quelle des Glückskeks genau entsprungen ist. Eine Theorie besagt, dass um 1910 der Besitzer eines japanischen Teegartens im Golden Gate Park in San Francisco begonnen hat, die Glückskekse zu seinem Tee zu servieren.

Der Irrglaube, dass die Kekse aus China stammen, hat ebenfalls mit seiner Verbreitung in den USA zu tun. Dort führten japanische Einwanderer Restaurants, in denen sie amerikanisierte chinesische Küche servierten. So etablierte sich der Glückskeks zunächst als lokaler Brauch in diesen Küchen San Franciscos und verbreitete sich von dort aus. Nach Deutschland kamen sie – wie kann es anders sein – durch einen Deutschen, der sie während seiner Urlaubsreise in einem chinesischen Restaurant in San Francisco entdeckte. Zurück von seiner Reise war der Ingenieur Emil Janik so begeistert von dem Gebäck, dass er 1988 damit begann, die Kekse selbst herzustellen. In seiner Heimat Heidenrod wird das Gebäck bis heute produziert. Von dort gehen jährlich stolze 25 Millionen Glückskekse auf ihre Reise um die ganze Welt. Im Gegensatz zu den Anfängen in den USA werden sie natürlich nicht mehr in einer kleinen Backstube von Hand hergestellt, dafür nach deutschen Richtlinien und mit patentierter Weiterentwicklung. Was das Skurrilste an dieser Geschichte ist? In den 1990er-Jahren erreichten die ersten Glückskekse aus Emil Janiks Produktion China, wo sie bis dahin völlig unbekannt waren.

Geöffneter Glückskeks mit Spruch auf Papier, rosa Hintergrund

Süße Schale, weiser Kern

Zu Beginn basierten die in den Keksen enthaltenen Sprüche auf fernöstlichen Philosophien oder waren Zitate von Konfuzius. Heute ist das Repertoire sehr viel umfangreicher und der Kreativität der Texter sind dabei (scheinbar) keine Grenzen gesetzt. Von Zitaten über chinesische Sprichwörter bis hin zu Horoskop ähnlichen Vorhersagen ist alles möglich. Sogar Wettbewerbe um die besten Botschaften in den Keksen finden statt. Auch für schwarzen Humor gibt es die passenden Kekse: mit pessimistischen und schonungslosen Botschaften voller Schadenfreude verpackt in schwarzen „Pech“-Keksen.

DIY: Glückskekse selber backen

Eine süße, kleine Aufmerksamkeit sind selbst gemachte Glückskekse. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass eine ganz persönliche Botschaft den Beschenkten erwartet. Mit unserem Rezept für „chinesische“ Glückskekse gelingen sie dir schnell und nur vier Zutaten sind dazu nötig.

Zutaten (Menge ergibt etwa 10 Kekse):

  • 1 Eiweiß
  • 20 g Puderzucker
  • 15 g weiche Butter
  • 20 g Mehl

Zubereitung:

Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Auf ein Backpapier drei Kreise von jeweils 8 cm Durchmesser zeichnen. Backblech mit Backpapier auslegen. In einer Schüssel Eiweiß schlagen, bis es leicht schaumig ist. Puderzucker dazu sieben, Butter hinzugeben und alles glatt rühren. Mehl unterrühren, bis der Teig glatt ist. Nun ca. 1,5 gestrichene Teelöffel des Teiges mit der flachen Klinge eines Messers auf jedem Kreis verteilen und ca. fünf Minuten backen, bis die Ränder leicht braun sind. Anschließend die Kekse rasch vom Blech nehmen und den Glücksspruch darauf platzieren. Den Keks zu einem Halbkreis falten und an einem Schüsselrand oder Ähnlichem erneut falten. Auf einem Drahtgitter abkühlen lassen. Am besten funktioniert das Falten, wenn du nur zwei oder drei Kekse zeitgleich backst, da sie ansonsten zu schnell hart werden und beim Falten brechen.

Personalisierte Glückskekse

Für alle, die auf der Suche nach einem individuellen Geschenk sind, selbst backen jedoch zu aufwendig finden, denen wird bei Wunschkeks geholfen. Egal, ob mit fernöstlicher Philosophie oder einem ganz persönlichen Gruß, hier kann jeder seinen Wunschspruch in die Kekse einbacken lassen. Je nach Spruch eignen sich die süßen Teile zu allen erdenklichen Anlässen wie Geburtstage, Weihnachten, Hochzeiten oder einfach für einen erwartungsvollen Start ins neue Jahr. Für ausreichend Inspiration sorgt eine Webseite mit täglich neuem Glückskeks-Spruch.

Wer weitere Ideen für personalisierte Geschenke sucht, dem können wir Lettering ans Herz legen.


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Autorin: Simone John
Datum: 03.01.2019



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